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  • Burkina Faso : Assassinés devant leur église

Burkina Faso: Vor der Kirche umgebracht

«Kirche in Not (ACN)» verurteilt den aktuellen Terrorangriff in Burkina Faso, wo sich die Anschläge häufen. In der Nacht vom 3. auf den 4. Juli wurden mehr als 20 Menschen in der Diözese von Nouna im Nordwesten des Landes bei einem Angriff getötet.

Seit 2015 ist Burkina Faso Ziel einer Reihe von Terroranschlägen, die der vorige Präsident Kaboré nicht einzudämmen vermochte. Er wurde am 24. Januar in einem Putsch von Oberstleutnant Samdaogo Damiba gestürzt. Sein Nachfolger hat einen harten Kampf gegen Terrorismus versprochen, aber die Angriffe nehmen im ganzen Land weiterhin zu.

Auf dem Kirchplatz getötet
„Die Terroristen sind gegen 17 Uhr am Sonntag, 3. Juli auf Motorrädern ins Dorf Bourasso gekommen und haben zunächst nichts getan und sind wieder weggefahren. In der Nacht kamen sie aber zurück und haben auf dem Kirchplatz die Dorfbewohner bedroht,“ erklärt einer der Überlebenden dem Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)». Während die Dorfbewohner sie anflehten, sie zu verschonen, kamen weitere Bewohner dazu, um sie in ihrer Bitte zu unterstützen, denn die Terroristen waren schon mehrmals ins Dorf gekommen und bedrohen seit zwei Jahren die ganze Region. In diesem Moment begannen die bewaffneten Männer auf die Bevölkerung zu schiessen. „Sie haben 14 Menschen vor der Kirche getötet,“ beklagt ein Priester aus der Dompfarrei Nouna, die 20 km von Bourasso entfernt liegt. Danach gingen sie weiter ins Dorfzentrum und töteten 20 weitere*, unter ihnen viele Christen sowie Anhänger der traditionellen afrikanischen Religion. Der Verlauf sei immer derselbe. „Diese Männer kommen zu zweit auf Motorrädern, maskiert und bewaffnet. Es ist schwierig zu sagen, wieviel sie sind, aber zweifellos gibt es mehrere Dutzende“, erläutert er.

„Es ist erschreckend,“ fährt der Priester fort. „All diese Leute haben nichts mit der Politik oder diesen terroristischen Gruppen zu tun. Sie haben nichts, um sich zu verteidigen, wenn sie angegriffen werden. Es ist totaler Aufruhr. Ich bin zutiefst erschüttert. Ich kannte fast alle Opfer.“, sagt der Priester, der am 9. Mai selbst knapp einem Hinterhalt in dieser Region entkommen ist.

Man weiss nicht, ob man abends noch am Leben sein wird
„Sie sind zu meinem Haus gekommen und haben zwei Mitglieder meiner Familie geholt,“ bezeugte ein anderer Überlebender. „Sie haben sie getötet, ehe sie weggegangen sind. Es war der reine Psychoterror. Ich konnte nicht aufhören daran zu denken, ob sie zurückkommen würden, um den Rest meiner Familie auszulöschen.“ Am Vormittag des Angriffs feierte die Diözese Nouna eine freudige Dankesmesse für eine doppelte Priesterweihe, die am Tag zuvor stattgefunden hatte. Die Diözese feierte auch das siebenjährige Dienstjubiläum ihres Katecheten, der in Bourasso wohnt. Niemand ahnte, dass in derselben Nacht eine Gruppe von Gemeindemitgliedern, darunter zwei Brüder des Katecheten, von den Terroristen ermordet werden würden. „Trotz allem, behalten wir unsere Hoffnung. Wir behalten unseren Mut, um die Tage zu leben, die Gott uns geschenkt hat,“ sagt der Priester. „Beim Aufstehen weiss man, dass man noch am Leben ist, aber nicht, ob man abends noch am Leben sein wird.“

«Kirche in Not (ACN)» steht den Opfern des Terrorismus bei
«Kirche in Not (ACN)» unterstützt die Katholische Kirche in Burkina Faso durch eine Förderung der „Rückkehr ins Leben“ für die Opfer islamischer Gewalt und die Vertriebenen. Das Hilfswerk finanziert Projekte zur Bewältigung von Traumata. Ebenfalls hat sie in Regionen, wo der grösste Teil der Bevölkerung auf der Flucht ist, mehrere Radioprojekte finanziell gefördert, die Kommunikation, Information und Pastoralarbeit unterstützen.

Im Jahre 2021 unterstützte «Kirche in Not (ACN)» 75 Projekte in Burkina Faso.

*Unsere Quellen (die anonym bleiben wollen) sprechen von mehr als 30 Todesfällen. Die offizielle Meldung der Diözese hat eine vorläufige Bilanz von 22 Todesfällen verlautbart.