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  • Proteste bei den Wahlen in Haiti am 8. Dezember 2010 (Credit: Digital Democracy).
  • Gebet vor einer Lourdes-Grotte in Port-au-Prince, Haiti (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Leogane, Haiti. (Credit: Valerian Mazataud/KEYSTONE)

Haiti: Sechs entführte Ordensschwestern befreit

Die sechs Ordensschwestern, die letzte Woche in Haiti entführt worden waren, wurden am 24. Januar freigelassen, wie die Erzdiözese Port-au-Prince bestätigt hat. Die Schwestern der Heiligen Anna und ihre zwei Begleiterinnen wurden fünf Tage lang gefangen gehalten, nachdem sie am Freitag, den 19. Januar, auf einer Reise in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince von unbekannten Bewaffneten entführt worden waren.

Am Freitag, dem 19. Januar, wurden in Haiti sechs Ordensschwestern von bewaffneten Kriminellen entführt. Der Vorfall ereignete sich tagsüber in der Hauptstadt Port-au-Prince, als die Schwestern auf dem Weg zu einer Universität waren. Ihr Bus wurde von bewaffneten Banditen gestoppt, die die sechs Frauen sowie zwei weitere Insassen, eine junge Frau und den Fahrer, an einen unbekannten Ort brachten. Die Entführung der Schwestern der Heiligen Anna wurde sowohl von der örtlichen Erzdiözese als auch von der haitianischen Ordenskonferenz bestätigt und verurteilt. Haiti hat in den letzten Jahren eine Phase von Chaos und Kriminalität erlebt, wobei bewaffnete Banden ganze Stadtteile von Port-au-Prince unter ihre Kontrolle gebracht haben. Auch die Kirche bleibt von dieser Unsicherheit nicht verschont. Im Jahr 2022 wurde die italienische Missionarin Schwester Luísa Del'Orto ermordet, und fünf Priester wurden entführt. Im Jahr 2023 wurden zwei weitere Priester entführt, und alle Entführungen endeten mit einer Befreiung.

Dankbarkeit über die Freilassung der in Haiti entführten Schwestern

Die Erzdiözese Port-au-Prince teilte in einer Erklärung an das Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» mit: "Zusammen mit der Gemeinschaft der Schwestern von der Heiligen Anna und der haitianischen Ordenskonferenz dankt die Erzdiözese Port-au-Prince dem Herrn für die Freilassung der sechs Schwestern und der anderen Personen, die am 19. Januar mit ihnen entführt wurden. Dieses traumatische Ereignis hat unseren Glauben wieder einmal auf die Probe gestellt, aber er bleibt unerschütterlich.

"Gott hört immer auf die Schreie der Armen und befreit die Unglücklichen aus ihrer Not (vgl. Psalm 33,6-7). Wir haben zu ihm geschrien, er hat uns in der Prüfung stark gemacht, und er hat unsere Gefangenen befreit. Er wird die verhärteten Herzen bekehren und Haiti von allem Bösen befreien, damit alle seine Kinder die Freude der Freiheit erfahren, die unbezahlbar ist. Die Kirche bleibt verpflichtet, ihnen zu helfen, eine Ära der Gerechtigkeit und des Friedens in Haiti herbeizuführen". Nachdem er die Freilassung bestätigt hatte, sagte Erzbischof Max Leroy Mésidor von Port-au-Prince: "Lasst uns Gott danken. Danke für Ihre Unterstützung!"

Bewaffnete Gruppen und die Gleichgültigkeit der politischen Akteure Haitiis begünstigen Unsicherheit

Haiti wurde in dem Artikel "Zehn Länder, die Gebet für den Frieden brauchen", den «Kirche in Not (ACN)» Ende Dezember veröffentlichte, als eines der Länder erwähnt. Im Abschnitt, der dem Land gewidmet ist, äusserte der Erzbischof von Port-au-Prince, Max Leroys Mesidor, seine Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation im neuen Jahr. Er betonte, dass die Haitianer Weihnachten in einem Kontext grossen Leids feiern würden, das hauptsächlich durch den schrecklichen Einfluss bewaffneter Gruppen und die Gleichgültigkeit politischer Akteure verursacht werde. Trotzdem sei die Hoffnung stark, und es werde gebetet, dass das Fest des EMMANUEL eine Gelegenheit sein möge, sich brüderlich zu versammeln und aus den Nächten der Angst, des Misstrauens und der Gewalt herauszutreten. Die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für die Entwaffnung und den Wiederaufbau des Landes solle zunehmen.

Vorfälle von Entführungen und Gewalt gegen die Kirche nehmen zu

Tötungen und Entführungen von Kirchenmitarbeitern hat es in dem Land schon früher gegeben. Eine Ordensschwester wurde 2022 erschossen, und fünf Priester wurden 2022 und zwei 2023 entführt, die später alle wieder freigelassen wurden. Die Entführung von sechs Ordensschwestern markiert einen düsteren Start für das Jahr 2024 in Haiti und ist zudem die grösste Entführung von Ordensfrauen in den letzten Jahren. «Kirche in Not (ACN)»-Informationen zufolge wurden im Jahr 2023 weltweit insgesamt vier Schwestern entführt (drei in Nigeria und eine in Äthiopien), und im Jahr 2022 waren es neun. Alle wurden letztendlich freigelassen.

Durch Ihre Spende können Sie die Kirche in Haiti unterstützen, die in dieser schweren von Unsicherheit und Gewalt geprägten Zeit dazu beitragen möchte, Sicherheit und Frieden im Land voranzubringen. Ihre Hilfe zählt!