Skip to navigation (Press Enter) Skip to main content (Press Enter)
  • Bischof Azad Shaba beim Durchschneiden des Bandes - Einweihung des Pastoralzentrums von Papa Francisco in Duhok mit Bischof Azad Shaba am 08. Juli 2023 (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Bischof Azad Shaba während seiner Ansprache bei der Einweihung - Einweihung des Pastoralzentrums von Papa Francisco in Duhok mit Bischof Azad Shaba am 08. Juli 2023 (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Gruppenfoto mit Bischof Azad Shaba vor dem Pastoralzentrum Papa Francisco in Duhok. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Gäste bei der Einweihungsfeier (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)

Irak: Ein neues Seelsorgezentrum als Zeichen der Hoffnung auf eine bessere Zukunft im Irak

Fast auf den Tag genau neun Jahre, nachdem Hunderttausende von Christen aufgrund der Besetzung ihres Landes durch ISIS aus ihrer Heimat fliehen mussten, gehen die Bemühungen um den Wiederaufbau von Leben und Infrastruktur weiter. «Kirche in Not (ACN)» half kürzlich bei der Fertigstellung eines solchen Projekts in der Stadt Duhok.

Am 6. August 2014 verfolgte die Welt mit Entsetzen, wie die Dschihadisten der ISIS in die Ninive-Ebene im Irak eindrangen und Hunderttausende von Christen zwangen, aus ihrem angestammten Land zu fliehen und um ihr Leben zu kämpfen. Viele derjenigen, denen die Flucht gelang, suchten die relative Sicherheit im irakischen Kurdistan. Sie liessen sich vor allem in Erbil, aber auch in anderen grossen Städten wie Solimania, Kirkuk und Duhok nieder. Nach der Niederlage von ISIS kehrten einige in ihre Dörfer zurück, aber eine beträchtliche Anzahl entschied sich dafür, an dem Ort zu bleiben, den sie nun als ihre neue Heimat betrachten. In Duhok leben derzeit etwa 1450 katholische Familien sowie zahlreiche orthodoxe Christen. Die Mehrheit der Katholiken ist chaldäisch-katholisch; ein Drittel ist syrisch-katholisch. Um diese Gemeinschaft besser betreuen zu können, hat die Diözese 2019 mit dem Bau eines grossen Pastoralzentrums begonnen. Leider kamen die Arbeiten nur langsam voran, denn obwohl die wirtschaftliche Lage Duhoks besser ist als die vieler umliegender Städte hatte die Diözese Schwierigkeiten, die notwendigen Mittel aufzubringen.

Nach dem Besuch einer Delegation von «Kirche in Not (ACN)» in Duhok im März 2022, bei dem die Bedürfnisse und Pläne der Diözese aus erster Hand begutachtet werden konnten, sagte das päpstliche Hilfswerk ein Hilfspaket zu, das es der örtlichen Kirche ermöglichte, den Bau voranzutreiben und das Projekt abzuschliessen. Das fertige Pastoralzentrum wurde schliesslich am 8. Juli durch den derzeitigen Bischof Azad Shaba eingeweiht, der seit 2021 für die Diözese zuständig ist. Im Erdgeschoss des neuen dreistöckigen Gebäudes werden Bistumsaktivitäten wie Radio Maria, ein Beratungszentrum, die Mutter-Teresa-Bruderschaft für Arme und Kranke, ein Museum, Archive und andere Einrichtungen sowie ein Büro für den Empfang von Gästen untergebracht. Im ersten Stock befinden sich Räume für die Tätigkeiten des Instituts für christliche Erziehung, der Diözesanschule und für andere Aktivitäten. Der zweite Stock wird der ständige Wohnsitz des Bischofs und von elf Priestern sein.

In seiner Rede bei der Einweihungszeremonie dankte Bischof Azad Shaba seinem Vorgänger und allen, die an dem Projekt beteiligt waren, sowie den Wohltätern, die zu seiner Verwirklichung beigetragen haben. Der Bischof hob «Kirche in Not (ACN)» für seinen Beitrag hervor, der allerdings lediglich der jüngste in einer langen und fruchtbaren Geschichte der Zusammenarbeit mit den irakischen christlichen Gemeinschaften im Allgemeinen und Duhok im Besonderen ist. «Kirche in Not (ACN)» setzt sich dafür ein, dass die irakischen Christen in ihrer Heimat bleiben und ihr durch die ISIS-Besatzung zerstörtes Leben wieder aufbauen können. Für viele derjenigen, die vor neun Jahren nach Duhok fliehen mussten, ist das neue Pastoralzentrum ein Zeichen großer Hoffnung auf eine bessere Zukunft.