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  • Lucia Wicki-Rensch, Head of Communication bei «Kirche in Not (ACN)» Schweiz/Liechtenstein während der Projektreise im Irak im Herbst 2018 (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Papst Franziskus trifft mit einer Ordensfrau im Irak zusammen. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Lucia Wicki-Rensch vor einer zerstörten Kirche im Irak. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Ein christliches irakisches Mädchen mit einem Flyer zum Papstbesuch (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)

Irak: Lucia Wicki-Rensch legt Zeugnis in Schwyz ab

Papst Franziskus besuchte als erster Papst überhaupt im März 2021 den Irak. Die irakischen Christen durchlebten in den vergangenen Jahren eine sehr schwierige Zeit. Ihre Anzahl ging von über einer Million auf heute noch rund 250 000 zurück. Lucia Wicki-Rensch, Informationsbeauftragte des Hilfswerks «Kirche in Not (ACN)» Schweiz/Liechtenstein wird in den Gottesdiensten in Schwyz am Wochenende des 4./5. Dezembers 2021 über die Christen im Irak informieren.

Termine in Schwyz

Lucia Wicki-Rensch reiste vor 3 Jahren in den Irak, um sich mit eigenen Augen ein Bild über die Situation der Christen vor Ort zu machen. Sie besuchte wie auch Papst Franziskus die Ninive-Ebene und die Städte Mossul und Erbil. Die Informationsbeauftragte lernte die irakischen Christen zu bewundern: «Es ist kaum zu glauben, wie die Menschen nach den schrecklichen Erfahrungen mit dem IS in ihre Dörfer zurückgekehrt sind. Aber es zeigt mir ihr Vertrauen auf Gott und ihre Verbundenheit mit dieser für alle Christen so bedeutungsvollen Region!»

«Kirche in Not (ACN)» hilft grosszügig
Das Hilfswerk unterstützte die Christen seit Sommer 2014 im Umfang von über CHF 53 Millionen. War es nach dem Einmarsch des IS zunächst Nothilfe für die rund 120 000 geflüchteten Christen, so steht nach der Vertreibung der Terroristen der Wiederaufbau der christlichen Häuser, Pfarreien und Kirchen im Vordergrund. Papst Franziskus schätzt das grosse Engagement des Hilfswerks im Irak.

Ein vereintes Volk
Papst Franziskus war es ein grosses Anliegen, die in den letzten Jahren entstandenen Gräben entlang der verschiedenen Volksgruppen im Irak zu schliessen. Der Papst betonte immer wieder die Brüderlichkeit aller Menschen unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit: „Eine Botschaft der Geschwisterlichkeit haben wir auch von Mossul und von Karakosch aus lanciert. Die Besetzung durch den IS hat Abertausende Einwohner in die Flucht geschlagen, darunter viele Christen verschiedener Konfessionen und andere verfolgte Minderheiten, insbesondere Jesiden. Die alte Identität dieser Städte wurde zerstört. Jetzt kämpfen sie um den Wiederaufbau; die Muslime laden die Christen zur Rückkehr ein, und gemeinsam bauen sie Kirchen und Moscheen wieder auf.“

Papst Franziskus traf Grossajatollah Ali al Sistani
Am Morgen des 6. März 2021 kam es in der heiligen Stadt Nadschaf zur Begegnung von Papst Franziskus mit dem 90jährigen schiitischen Grossajatollah Ali al Sistani, dem bedeutendsten schiitischen Geistlichen im Irak, wo die Schiiten 70% der Bevölkerung ausmachen. Ali al Sistani hat ein ganz anderes Staatsverständnis als die Schiiten im Nachbarstaat Iran. Er spricht sich gegen eine islamische Regierung aus und sieht das iranische Modell als gescheitert an.
Der Grossajatollah sprach mit dem Papst über Unterdrückung, Armut und Verfolgung vieler Völker im Nahen Osten und auch über die Lage der Palästinenser. Der geistliche Führer der irakischen Schiiten versicherte dem Papst, dass er sich in Zukunft dafür einsetzen werde, „dass die christlichen Bürger wie alle Iraker in Frieden und Sicherheit leben können, mit all ihren verfassungsmässigen Rechten“.

Zeugnis in Schwyz
Luzia Wicki-Rensch wird während der Gottesdienste in Schwyz den Besuch des Papstes im Irak thematisieren, aber auch die aktuelle Situation beschreiben, nunmehr 9 Monate später. Die junge irakische Bevölkerung sieht sich grossen wirtschaftlichen Herausforderungen ausgesetzt, eine hohe Arbeitslosenquote zeugt davon – auch unter Christen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass Projekte unterstützt werden, die eine bessere Zukunft verheissen. «Kirche in Not (ACN)» kündigte 2021 an, in den kommenden vier Jahren für insgesamt CHF  1,7 Mio. Stipendien an 150 Studenten der Katholischen Universität von Erbil zu entrichten. Lucia Wicki-Rensch zeigt sich darüber erfreut: «Dies ist ein wichtiges Signal, um den irakischen Christen langfristige Perspektiven aufzuzeigen. Für die erfahrene Solidarität hier in der Schweiz gegenüber den irakischen Christen bin ich allen Unterstützern dankbar!»