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  • P. Emmanuel (Mani) Yousaf, geschäftsführender Direktor von CCJP (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Neha Pervaiz (14), Katholikin, wurde zu Hause von Muslimen entführt. Sie konnte den Kidnappern entkommen, erlebte aber während der Gefangenname sexuelle Ausbeutung. (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Samra Munir (13), Katholikin, wurde am 16. Septem 2019 gekidnappt. Sie wurde gezwungen den islamischen Glauben anzunehmen und ihren Entführer zu heiraten. Ihre Familie sah sie seit der Entführung nicht mehr. (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Maira Shahbaz (14), Katholikin aus Faisalabad, wurde am 28.04.2020 von Mohamad Nakash und Komplizen entführt. Sie wurde gezwungen ihren Glauben abzuschwören und ihren Peiniger zu heiraten. (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)

Kirche unterstützt Programm zum Schutz pakistanischer Mädchen

In Kürze soll eine neue Initiative starten, um das zunehmende Problem der Entführung und des sexuellen Missbrauchs von christlichen und hinduistischen Mädchen in Pakistan anzugehen.

Mit Unterstützung des katholischen Hilfswerks «Kirche in Not (ACN)» wird die pakistanische Katholische Kommission für Recht und Frieden (Catholic Commission for Justice and Peace CCJP) eine Kampagne zum Schutz und zur Sicherung der Rechte von gefährdeten Mädchen aus religiösen Minderheiten starten.

Verschärfung in letzten Jahren
P. Emmanuel (Mani) Yousaf, geschäftsführender Direktor von CCJP, sagte: „Eine der auffälligsten Herausforderungen im Jahr 2020 war der Anstieg von Fällen von Entführung, Zwangsheirat und Zwangskonversion. Dieses Phänomen ist zwar nicht neu, hat sich aber in der jüngeren Vergangenheit verstärkt, weil es keine angemessenen Gesetze gibt und die bestehenden Sicherheitsmassnahmen zum Schutz der minderjährigen Mädchen und Frauen, die religiösen Minderheiten angehören, nicht umgesetzt werden.“
Gesetze wie der 2014 verabschiedete Sindh Child Marriage Restraint Act, der die Verheiratung entführter Mädchen verhindern soll, indem er das Heiratsalter im Bundesstaat auf 18 Jahre anhebt, haben nicht verhindert, dass Gerichte zugunsten der Entführer von Mädchen entschieden haben – wie im Fall der 14-jährigen Huma Yousef. Einem Urteil des Obersten Gerichtshofs zu Ehen unter Muslimen folgend, entschieden die Richter Muhammad Iqbal Kalhoro und Irshad Ali Shah im Februar 2020, dass Humas Ehe mit ihrem mutmasslichen Entführer Abdul Jabbar gültig sei, da Huma zum Islam konvertiert war und sie bereits ihre erste Periode hatte.

Entführung von bis zu 1000 Frauen und Mädchen 
Die -Initiative der CCJP zum Schutz von Mädchen, die einer Minderheit angehören, umfasst Konsultationen mit Politikern und anderen Entscheidungsträgern auf Landes- und Bundesebene, die Förderung des Bewusstseins der Gemeinschaft für das Problem und die Bereitstellung von Rechtshilfen für die Opfer.
Pater Yousaf sagte: „Wir von der CCJP haben die Vorfälle von Entführungen, Zwangsheiraten  und Konversionen sowohl von minderjährigen hinduistischen und christlichen Mädchen als auch von erwachsenen Frauen dokumentiert und beobachtet. „Der Druck, der von extremistischen Gruppen auf die Gerichte ausgeübt wird, die voreingenommene Haltung der Polizei, die Angst vor Grausamkeiten durch den Entführer und die damit verbundene Stigmatisierung zwingen das Opfer oft dazu, eine Aussage zugunsten ihres Entführers zu machen. Die CCJP glaubt, dass es, um eine Veränderung herbeizuführen und auch durchzusetzen, notwendig ist, sich national und international zu engagieren, die Stimme zu erheben, zu fordern, dass der Staat angemessene Massnahmen zu diesem Thema ergreift und auch einen öffentlichen Aufruf für eine entsprechende Gesetzgebung zu starten.“
Nach Angaben der Bewegung für Solidarität und Frieden in Pakistan (Movement for Solidarity and Peace in Pakistan) werden jedes Jahr bis zu 1000 christliche und hinduistische Mädchen und Frauen im Alter zwischen 12 und 25 Jahren entführt. Die Organisation hat jedoch angedeutet, dass das eigentliche Ausmass des Problems aufgrund der unzureichenden Berichterstattung und aufgrund von Problemen mit der Polizei grösser sein könnte.