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  • Verbrannte Häuser und brennende Möbel in den Straßen von Jaranwala (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Bis zu 15 Kirchengebäude wurden angegriffen und Hunderte von christlichen Häusern zerstört, nachdem Extremisten randaliert hatten. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Die Ausschreitungen folgt auf eine Anklage wegen Blasphemie gegen eine christliche Reinigungskraft, die beschuldigt wurde, den Koran zu entweihen und den Propheten des Islam zu beleidigen. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Männer versuchen das Kreuz vom Dach eines kirchlichen Gebäudes zu reissen. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Dieses und zahlreiche weitere kirchliche Gebäude wurde vom Mob verwüstet. Auf dem Bild wird ein Tisch oder Altar aus dem Fenster geworfen. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)

Pakistan: Mob brennt Kirchen und Häuser nieder

Bis zu 15 Kirchengebäude wurden angegriffen und Hunderte von christlichen Häusern zerstört, nachdem Extremisten in Pakistan randaliert hatten. Christen flohen in Massen aus der Stadt Jaranwala im Punjab, in der Nähe von Faisalabad, als Fanatiker begannen, Steine und Felsen zu werfen und Gebäude in Brand zu setzen. Der Vorfall folgte auf einen Blasphemievorwurf gegen eine christliche Reinigungskraft, die beschuldigt wird, den Koran zu entweiht und den Propheten des Islam beleidigt zu haben.

Pater Abid Tanveer, Generalvikar der katholischen Diözese Faisalabad, berichtet dem Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)», das sich für verfolgte Christen einsetzt, am Mittwoch, 16. August 2023, von seinem Besuch in Jaranwala, wo nach seinen Angaben die Lage immer noch unsicher sei: "Die Situation ist sehr erschreckend. Die Christen sind sehr verängstigt. Bitte beten Sie für unsere Leute, beten Sie, dass ihr Leben geschützt werden kann. So viele Menschen haben ihr Hab und Gut verloren - alles. Sie wissen nicht, was sie tun oder wohin sie gehen sollen."

Ausschreitungen führen zu Exodus der Christen
Ein christlicher Geistlicher sagte, bis zu 2.000 Menschen seien bisher aus ihren Häusern geflohen. Pater Tanveer berichtete, dass 13 Kirchen verschiedener christlicher Konfessionen, das Haus eines Katecheten, sowie ein Gemeindehaus angegriffen und zum Teil niedergebrannt wurden. Er sagte, dass sich Pater Khalid, Pfarrer von St. Paul's, Jaranwala, im Pfarrhaus einschliessen musste, als Extremisten es umzingelten und schreiend verlangten, dass er herauskommt.
Kurz darauf kehrten die Angreifer zurück und fackelten Tauf-, Heirats- und Sterbeurkunden ab, die im Pfarrbüro aufbewahrt wurden. Laut lokalen Zeugen, die von «Kirche in Not (ACN)» kontaktiert wurden, begannen die Angreifer, Möbel auf die Strasse zu werfen, während sie die Ermordung des angeblichen Gotteslästerers forderten.

Die Menschen wurden aufgefordert Christen zu töten
Ein ACN-Kontakt in Faisalabad sagte, dass über Lautsprecher Botschaften aus Moscheen verbreitet wurden, in denen die Menschen vor Ort aufgefordert wurden, "hinauszugehen und Christen zu töten". Ein Christ in Faisalabad sagte gegenüber «Kirche in Not (ACN)»: "Es ist absolut erschreckend. Wir wissen nicht, was als nächstes passieren wird. Ein anderer führender pakistanischer Geistlicher aus Faisalabad sagte: "Wir verurteilen diesen Akt des brutalen Terrorismus auf das Schärfste.
"Die Leute, die unschuldige Christen angreifen und ihre Häuser niederbrennen, haben eine terroristische Gesinnung."
Bislang gibt es keine Berichte über Todesopfer.

Die Bedrohung ist nicht vorbei
Christen aus Jaranwala verliessen ihre Häuser bereits heute Morgen um 5 Uhr, nachdem die örtlichen Muslime sie vor einem Angriff gewarnt hatten.
Ein hochrangiger Priester sagte gegenüber «Kirche in Not (ACN)», dass die Bedrohung nicht vorüber sei und die Menschen weiterhin "sehr verängstigt" seien.
"Wir sind Ihnen sehr dankbar für Ihre Sorge und Ihre Gebete. Bitte beten Sie weiter für uns."
Pater Tanveer sagte, dass zusätzliche Polizeikräfte eingesetzt worden seien, es aber keine Garantie dafür gebe, dass die Situation unter Kontrolle gebracht werden könne, da die Extremisten gut bewaffnet seien und als Reaktion auf den angeblichen Vorfall der Blasphemie weiterhin auf Gewalt aus seien.

Bitte unterstützen Sie die verfolgten Christen in Pakistan mit Ihrer Spende.