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  • Cidade da Alegria - Belém (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Felix Lungu (ACN Portugal) mit dem Team ACN Korea (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Lissabon, 07.08.2023 Die Teilnahme von ACN am Weltjugendtag (WJT) Portugal 2023. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)

PORTUGAL: «Kirche in Not (ACN)» gibt der verfolgten Kirche beim Weltjugendtag in Lissabon eine Stimme

Zehntausende junge Menschen nahmen im Rahmen des Weltjugendtags (WJT) in Lissabon an verschiedenen Initiativen von «Kirche in Not (ACN)» teil. Das päpstliche Hilfswerk sorgte dafür, dass verfolgte Christen aus aller Welt nicht vergessen wurden. Es erinnerte die Anwesenden an diese Brüder und Schwestern, die so oft die wahren Helden des Glaubens sind.

Ausstellungen, Vorträge, Dokumentarfilme, Aufrufe zum Gebet und zum Austausch. Dies waren einige der vielen Vorschläge, die «Kirche in Not (ACN)» den hunderttausenden Jugendlichen machte, die beim WJT Lissabon in die Hauptstadt der katholischen Welt verwandelten. Diese Veranstaltungen sorgten dafür, dass die schmerzliche Realität der verfolgten Christen in der Welt immer präsent blieb. Die Initiativen und Veranstaltungen wurden von den Pilgern sehr gut angenommen, insbesondere der Stand in der Stadt der Freude, der sich als einer der beliebtesten unter den Besuchern erwies, ebenso die Ausstellung im Kreuzgang des alten Graça-Klosters, wo die Wirklichkeit der verfolgten Kirche in Erfahrungsberichte von Menschen übersetzt wurde, die in verschiedenen Ländern ein Beispiel für die Treue zu Christus sind. Eine weitere Veranstaltung, die sich bei den Jugendlichen grosser Beliebtheit erfreute und täglich von Tausenden besucht wurde, war die Ausstellung religiöser Objekte in der Märtyrerbasilika in Chiado, die von der ISIS in den Jahren, in denen sie grosse Teile Syriens und des Irak kontrollierte, beschädigt wurden.

„Wir dürfen nicht vergessen ...“
Die Direktorin des portugiesischen «Kirche in Not (ACN)»-Büros betonte am Samstagmorgen bei einem Journalistengespräch die Bedeutung dieser Ausstellungen und die Wirklichkeit, die sie den Jugendlichen aus aller Welt zu vermitteln versuchen. „Obwohl wir einen Moment der Freude, des Glaubens und des Teilens erleben, dürfen wir die Orte nicht vergessen, an denen die Kirche verfolgt wird“, sagte Catarina Martins de Bettencourt. Sie betonte auch das Engagement von «Kirche in Not (ACN)» in den Ländern, in denen die christlichen Gemeinschaften mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, und erinnerte die Journalisten daran, dass in Ländern wie dem Libanon und Syrien junge Christen, die nicht am Weltjugendtag in Lissabon teilnehmen konnten, an Parallelveranstaltungen teilnahmen. „Es gibt viele junge Menschen auf der Welt, die nicht hier sein konnten, und die wir unterstützen“, sagte Catarina Bettencourt und fügte hinzu, dass sie „in einer Atmosphäre des Glaubens und der Freude“ feiern konnten und sich zu einer Vigil und einem Missionsgottesdienst zu derselben Zeit versammelten, in der die Veranstaltungen in Lissabon stattfanden.

Das Privileg der Solidarität
Bei dem Gespräch war auch der Spanier Joaquin Javaloyes anwesend, der als Freiwilliger für «Kirche in Not (ACN)» arbeitet. Der junge Mann betonte, wie wichtig es sei, sich mit verfolgten Gemeinschaften zu solidarisieren. Javaloyes sagte, er empfinde es als Privileg, mit Menschen in Kontakt zu treten, die in Ländern leben, in denen es keine Religionsfreiheit gibt, oder in denen Christen grossen Schwierigkeiten ausgesetzt sind. Seiner Meinung nach sind „die Zeugnisse unserer Brüder und Schwestern mit Passagen aus den Evangelien vergleichbar“. „Gott spricht im Bereich der Zusammenarbeit sehr deutlich zu mir, er ruft mich zur Liebe, zum Kreuz und zur Auferstehung. Er erfüllt mich mit Jugend, Freude, Mut und Fürsorge“, erklärte der junge spanische Freiwillige.

Filme und Zeugnisse
«Kirche in Not (ACN)» beteiligte sich am Weltjugendtag in Lissabon ebenfalls mit einer Reihe von Dokumentarfilmen, die im Kino São Jorge gezeigt wurden. Ihnen folgten kurze Vorträge, in denen die Erfahrungen von Priestern und Laien, die sich für die Arbeit der Kirche engagieren, beleuchtet wurden. Zwei Christen sprachen auch über ihre eigenen Erfahrungen. Joseph Fadelle aus dem Irak erzählte von den Schwierigkeiten, mit denen er konfrontiert wurde, als er zum Christentum konvertierte. Geboren und aufgewachsen in einer schiitischen muslimischen Familie, wurde er verhaftet und in irakischen Gefängnissen gefoltert, nachdem er sich zu Christus bekehrt hatte. Später gelang ihm, seiner Frau und seinen beiden Kindern die Flucht nach Jordanien, wo ein Onkel und einer seiner eigenen Brüder versuchten, ihn zu ermorden, weil die höchste religiöse Autorität eine Fatwa gegen ihn erlassen hatte. Die hunderte jungen katholischen Pilger, die den Konferenzsaal füllten, hatten auch die Gelegenheit, Rafi Ghattas, einen jungen palästinensischen Christen, zu hören. Rafi Ghattas erzählte ihnen, wie es ist, im Heiligen Land zu leben, dem Land Jesu, in dem die Christen derzeit weniger als ein Prozent der Bevölkerung ausmachen.

Cabo Delgado war auch da
Die Präsenz von «Kirche in Not (ACN)» auf dem Weltjugendtag wurde auch durch die Botschaft von Bischof António Juliasse von Pemba an das Hilfswerk am ersten Tag geprägt. Der Bischof erinnerte an den Konflikt in Cabo Delgado. Auch wenn in der Presse nicht mehr darüber gesprochen wird, verursacht der Krieg unermessliches Leid unter den jungen Mosambikanern. Bischof Juliasse appellierte über «Kirche in Not (ACN)» an die jungen Menschen in Lissabon, die Situation anzuprangern und ihre Solidarität mit dem mosambikanischen Volk zu bekunden. „Liebe junge Menschen, WJT-Pilger. In Cabo Delgado gibt es einen Krieg, über den die Welt nicht spricht. Wir zählen bereits etwa eine Million Binnenvertriebene und etwa fünftausend Tote.“

Eine junge Frau aus Cabo Delgado erzählte später bei der Vigil am Samstagabend der Weltöffentlichkeit, wie sie und ihre Familie in den Busch flüchten mussten, als Terroristen ihr Dorf zweimal angriffen. «Kirche in Not (ACN)» hatte während des WJT eine virtuelle Kapelle eingerichtete, die junge Menschen dazu einlud, zu beten und eine Kerze im Gedenken an all jene anzuzünden, die auf der ganzen Welt für ihren Glauben leiden. Während der WJT-Woche wurden mehr als 1600 Kerzen angezündet.