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  • (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Ivo Schürmann mit Kindern eines Waisenhauses (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Seminaristen nehmen eine Kuh auseinander, die ihnen gespendet wurde. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Da Wasser nicht immer verfügbar ist, baut eine katholische Schule einen Wassertank um die Versorgung zu gewährleisten. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Pfarrei bietet Essen für Bedürftige an. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)

Venezuela – Hunger und Misere im erdölreichsten Staat der Welt

Im Pastoralraum am Blauen sprach Ivo Schürmann am Wochenende des 27./28. August 2022 in Grellingen, Dittingen und Zwingen über Venezuela. Der Verantwortliche für Kommunikation beim Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» informierte in drei Gottesdiensten über die grosse Armut im Land und wie die Kirche den Armen beisteht. Er bereiste das Land Ende 2019 und konnte sich über die dramatische Lage vor Ort einen Überblick verschaffen.

Fotos zum Besuch im Pastoralraum am Blauen

Der venezolanische Offizier und Politiker Hugo Chavez gewann 1998 die Wahlen. Von 1999 bis zu seinem Tod 2013 war er Staatspräsident, baute das Wirtschaftssystem des Land nach sozialistischen und marxistischen Ideen um. Dabei liess er alle wichtigen Industrien verstaatlichen. Venezuela konnte sich das leisten, da es genügend Einnahmen mit Erdöl erzielte. Doch Sanktionen westlicher Staaten und fehlende Investitionen in den Unterhalt von Infrastruktur und Industrie führten zu einer Misswirtschaft. Die Verarmung des Volkes nahm unter Nicolas Maduro, Chavez’ Nachfolger, dramatische Ausmasse an. 94.5% der Bevölkerung gelten heute als arm. In den letzten 10 Jahren verliessen 7 Millionen Menschen das Land, insbesondere junge und gut ausgebildete.

Kirche hilft den Armen
Die Menschen im Land gelten als religiös. Mehr als 90% bekennen sich zum katholischen Glauben, weshalb die Kirche eine grosse Wertschätzung erfährt. Priester, Ordensschwestern, Katecheten und ehrenamtliche Mitarbeiter in den Pfarreien bemühen sich um die Nähe zu den Menschen, insbesondere zu den Ärmsten. Die Kirche engagiert sich in den verschiedenen Diözesen und Pfarreien, um den Bedürftigsten durch verschiedene Ernährungsprogramme für Kinder und ältere Menschen in Not zu helfen. Die Unterernährung von Säuglingen und schwangeren Frauen ist ausgeprägt. Ihnen wird speziell geholfen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Suppenküchen in Pfarreien, Krankenstationen und Gesundheitszentren, in denen Tausende von Freiwilligen täglich den am meisten Verwundbaren helfen.

Erfahrungen vor Ort
Durch die Reise durch verschiedene Bundesstaaten konnte man erahnen, dass Venezuela einst ein wohlhabendes Land war. Davon zeugt die Autobahn vom Flughafen La Guaira in die gebirgige Hauptstadt Caracas. Wie in der Schweiz durchfährt man unzählige Tunnels und Brücken. Da der Staat die Tunnels und Brücken kaum instand hält, fürchtet man immer, dass sich Teile der Decke lösen oder Brücken einstürzen könnten. In den 1970er-Jahren verfügte das Land über eine der besten Infrastrukturen des Kontinents.
Der Apostolische Exarch der syrisch-katholischen Kirche in Venezuela, Timoteo Hikmat Beylouni, erklärte, dass viele Syrer Venezuela verlassen, da sie sich eine bessere Zukunft in Syrien erhofften.

An diesen beiden Beispielen lässt sich erahnen, wie herausfordernd das Leben in Venezuela aktuell ist. Bei seinen Vorträgen im Pastoralraum am Blauen wird Ivo Schürmann mehr darüber berichten:

Termine von Ivo Schürmanns Vorträgen im Pastoralraum am Blauen

Das Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» stellte für Projekte in Venezuela im Jahr 2021 CHF 1,7 Mio. zur Verfügung.