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  • Dr. Thomas Heine-Geldern, geschäftsführernder Präsident von "Kirche in Not (ACN)"
  • Lebensmittelabgabe in Homs
  • Eine Familie erhält im Rahmen des Projekts -"Ein Tropfen Milch" Milchrationen für ihr Kind.
  • Die Nothilfe Mitarbeiter in Homs.

Syrien: „Kirche in Not (ACN)“ unterstützt mit "Nothilfe" 20 000 Christliche Familien, die von Krieg und COVID-19 betroffen sind

Als Antwort auf die anhaltende dramatische Situation der Christen in Syrien unterstützt das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not (ACN)“ mit einem weiteren Nothilfeprogramm 20 550 christliche Familien unterschiedlicher Konfessionen.

Der einmalige Zuschuss von 25 Euro pro Familie ermögliche besonders bedürftigen Familien, Lebensmittel und Hygieneartikel zu kaufen, um sich vor dem Corona-Virus zu schützen, das sich auch in Syrien ausbreite, erklärte der geschäftsführende Präsident von „Kirche in Not“. „Es scheint ein kleiner Betrag zu sein, aber er entspricht fast der Hälfte des monatlichen Einkommens einer syrischen Familie und ist daher lebenswichtig. Die Nothilfe muss schnell umgesetzt werden, bevor sich COVID-19 weiter im Land ausbreitet.“  

Das mit über eine halbe Million Euro umfassende Programm kommt katholischen, orthodoxen und evangelischen Familien in ganz Syrien zugute. Viele Familien sind durch den immer noch andauernden Krieg und die Wirtschaftssanktionen am Ende ihrer Kräfte. Jetzt müssen sie sich einer weiteren Herausforderung stellen: der Ausbreitung von COVID-19. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen, zum Beispiel Schließung von Geschäften und Schulen sowie der Einstellung des Transports zwischen den Städten, stößt die finanzielle Situation der Ortskirchen in Syrien an ihre Grenzen.

„Wir unterstützen mehr als hundert Projekte in Syrien. Einige sind wegen der Pandemie eingeschränkt, aber viele laufen weiter, wie zum Beispiel unser Projekt ,Ein Tropfen Milch‘. Damit wird hunderten Kleinkindern und Säuglingen eine lebenswichtige Milchration gewährleistet. Das neue Hilfsprogramm ist ein Zeichen der Ermutigung für unsere Brüder und Schwestern in Syrien und gibt ihnen Trost und finanzielle Unterstützung“, erklärt Thomas Heine-Geldern. „Wir möchten die Christen in Syrien nicht allein lassen.“

Besonders die christliche Bevölkerung in Syrien leidet unter den Folgen des Krieges, der seit 2011 andauert. Waren Diskriminierungen gegen Christen davor eher selten und die Auswanderung begrenzt, so fühlen sie sich heute als Bürger zweiter Klasse, die von der Regierung im Stich gelassen und von anderen Bürgern diskriminiert werden. Ihr Eigentum wurde im Krieg zerstört, geplündert oder weit unter Preis verkauft. Viele haben ihren Arbeitsplatz verloren. Ausländische Hilfen erreichen wegen der Sanktionen und Grenzschließungen das Land nur sehr schwer.

Darüber hinaus ist das Bankensystem des Nachbarlandes Libanon, das einen Teil des Systems aufrechterhalten hat, aufgrund der politisch-sozialen Krise und der COVID-19-Pandemie zusammengebrochen. Die Inflation im Land ist immens hoch.