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Nach Jahrzehnten der Verfolgung bessert sich die Lage für Ägyptens Christen

Trotz der anhaltenden Bedrohung durch extremistische Angriffe in Ägypten verbessert sich die Situation für die Christen des Landes nach Ansicht eines führenden Bischofs.

In einem Gespräch mit dem katholischen Hilfswerk "Kirche in Not (ACN)", drückte der koptisch-katholische Bischof von Assiut, Kyrillos William, seine Hoffnung für Ägyptens Christen aus.

Er sagte: “Wir danken Gott dafür, dass sich die Situation bessert. Der Präsident [el-Sisi] zeigt sich den Christen gegenüber wohlwollend. Er ist ein Präsident für alle Ägypter.”

Doch die Bedrohung durch extremistische Anschläge besteht nach wie vor, wobei Islamisten den Christen ihren Platz in der ägyptischen Gesellschaft verwehren wollen.

Dazu Bischof William: “Es kommt immer wieder zu Anschlägen durch Islamisten. Ihr Ziel ist es nicht nur, die Christen anzugreifen, sondern auch die ägyptische Regierung. Sie wollen den Christen sagen: ‚Die Regierung kann Euch nicht schützen. Ihr solltet Ägypten verlassen.‘

Sie wollen einen Islamischen Staat errichten, doch das wird in Ägypten nie möglich sein. Die Ägypter stehen eng zusammen; Christen und Muslime sind zu sehr geeint, als dass die Extremisten Probleme verursachen könnten.”

Der Bischof fügte hinzu: “Seit 1952 gibt es eine Mentalität, die Christen als Bürger zweiter Klasse behandelt. Daran hat sich jetzt etwas geändert und die Dinge werden besser. Es ist einfacher geworden, Kirchen zu bauen. Wir müssen nicht mehr Jahre warten, um eine Kirche errichten zu können.“

Laut Bischof William ist dies eine entscheidende Veränderung. Mehr als 160 Jahre lang benötigten Christen die Genehmigung des Staatsoberhaupts für neue kirchliche Gebäude.

Nach wie vor werden koptische christliche Mädchen entführt; einige Berichte deuten darauf hin, dass die Polizei die Entführungen erleichtert.

Dazu der Bischof: “Die Entführungen kommen in Gegenden vor, in denen islamische Organisationen stark sind, doch in unserer Gegend ist dies kein großes Problem.”

World Watch Monitor interviewte ein ehemaliges Mitglied eines islamistischen Netzwerks, das aktiv an der Entführung koptischer Mädchen beteiligt war, bevor er den Islam verließ.

Der Entführer berichtete: “Eine Gruppe von Entführern trifft sich in einer Moschee und bespricht sich bezüglich potenzieller Opfer. Sie nehmen christliche Häuser ins Visier und beobachten alles, was sich darin abspielt. Auf diese Weise ‚weben sie‘ gewissermaßen ‚ein Spinnennetz‘ um die Mädchen.“

Bishop William dankte ACN und den Wohltätern der Stiftung, die Ägypten mit Mess-Stipendien, Hilfen für die Ausbildung von Seminaristen und für die Instandsetzung von Kirchen und weiteren Hilfen zur Seite steht.

Er sagte: “Wir schätzen sehr, was ACN in vielen Ländern tut, um Christen in ihren Heimatländern zu halten. Wir danken allen Spendern für ihre Hilfe und Spenden an ACN, damit wir unseren Traum verwirklichen können, die Christen im Nahen Osten zu halten.“