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  • Bischof Kiro Stojanov, Bischof Nordmazedoniens. (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Bischof Kiro Stojanov, Bischof Nordmazedoniens während einer Hl. Messe im byzantinischen Ritus. (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Die Ordensschwestern in Gevgelija, Nordmazedonien beim Abschied. (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Das Leben der Menschen in Nordmazedonien ist einfach. Diese Traktoren stammen noch aus (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Der Architekt des Kirchenneubaus in Kumanovo im Norden Mazedonien. (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Bischof Kiro Stojanov bei der Predigt während einer Heiligen Messe im lateinischen Ritus. (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)

Nordmazedonien: Kleine Kirche – Grosse Aufgaben

In Nordmazedonien leben Schätzungen zufolge 15.000 bis 20.000 Katholiken. Für sie ist Kiro Stojanov als Bischof verantwortlich. Er ist vom 28.02.2024 bis 03.03.2024 zu Gast in der Schweiz und gibt in verschiedenen Pfarreien Zeugnis über die Situation der kleinen katholischen Minderheit in seiner Heimat und informiert darüber, was die Kirche dort für die Gesellschaft leistet.

Termine von Bischof Stojanov in der Schweiz

«Ich möchte den Menschen in der Schweiz über die Geschichte der katholischen Kirche Mazedoniens* berichten, wie sich unsere Kirche heute entwickelt und warum sie in unserer Gesellschaft gebraucht wird, auch wenn wir zahlenmässig nur einen kleinen Anteil ausmachen», erklärt Bischof Stojanov. In Nordmazedonien leben Angehörige verschiedener Religionsgemeinschaften friedlich zusammen: Etwa zwei Drittel der 2,1 Millionen Einwohner des Landes sind orthodoxe Christen, ein Drittel sind Muslime. Die Katholiken machen weniger als ein Prozent der Gesamtbevölkerung aus.

Bischof zweier katholischer Riten
Die kleine katholische Minderheit teilt sich zwischen denen des byzantinischen und des lateinischen Ritus auf. Bischof Kiro Stojanov ist für beide verantwortlich. Er ist gleichzeitig Oberhaupt für die Katholiken der Mazedonischen Griechisch-katholischen Kirche der Eparchie Mariä Verkündigung Strumica-Skopje und der Katholiken des römischen Ritus im Bistum Skopje. «Die lateinische Diözese Skopje ist uralt. Die Eparchie hingegen gibt es erst seit 2018», erklärt Bischof Stojanov. Zuvor gab es für die Gläubigen des byzantinischen Ritus eine Diözese, die sich über das gesamte ehemalige Jugoslawien erstreckte. «Zwischen beiden Riten gibt es ein gutes Miteinander. Die Priester, Schwestern und Gläubigen leben gut zusammen», stellt Bischof Stojanov fest. «Dass es im Land zwei Riten gibt, hat auch zur Folge, dass die Feiertage zu unterschiedlichen Zeitpunkten gefeiert werden, da beide unterschiedliche Kalender benutzen. Ich bin es gewohnt zweimal Weihnachten und zweimal Ostern zu feiern», erklärt der Bischof. «Dass die Feiertage an verschiedenen Terminen gefeiert werden, hat den Vorteil, dass ich in den Pfarreien gut aushelfen kann».

Die Kirche ist ein Zeichen in der Gesellschaft Nordmazedoniens
Obwohl, sie eine kleine Minderheit darstellt, nimmt die katholische Kirche in Nordmazedonien eine wichtige gesellschaftliche Rolle ein. Sie ist sehr engagiert in Bildungs- und Sozialprojekten. «Wir haben von der Kirche soziale Einrichtungen, die wichtige Arbeit leisten. Es gibt zwei Bildungszentren, ein Zentrum für Behinderte Kinder. Und Radio Maria sendet in Strumica ein wertvolles Programm, das nicht nur von Katholiken gerne gehört wird. Die Kirche ist ein Zeichen in der Gesellschaft! Unsere Jugendlichen sind eng mit der Kirche verbunden und unsere Kirchen sind gut besucht. Der Glaube spielt eine wichtige Rolle im Alltag der Menschen», berichtet Bischof Stojanov. «Für uns ist wichtig, dass der Glaube weitergegeben wird, dass es guten Religionsunterricht gibt. Es ist uns ein Anliegen, dass die jungen Leute eine solide christliche Bildung erhalten und dass wir, obwohl wir eine Minderheit sind, ein Zeichen für das Christentum sind.»

Herausforderungen für die kleine Kirche Mazedoniens
Doch die Situation in Nordmazedonien gestaltet sich für die kleine katholische Kirche nicht immer einfach. «Unsere Probleme sind materielle Probleme», beklagt der Bischof. «Wenn wir etwas organisieren, ist es immer problematisch, weil alles mit Kosten verbunden ist. Die steigenden Preise stellen unsere kleine Kirche vor grosse Herausforderungen. Weil wir nur wenige Gläubige sind, spüren wir das stärker als andere.» Ein weiteres Problem sei laut dem Bischof, dass junge Familien häufig nach Westeuropa auswandern. «Auch wenn die Gläubigen bei uns sehr engagiert sind, merkt man besonders in kleinen Pfarreien sofort, wenn engagierte junge Familien fehlen, denn unsere Kirche lebt von der Freiwilligenarbeit.»

Kirchenvertreter arbeiten ohne festes Gehalt
«Keiner unserer Priester hat ein festes Monatsgehalt. Wir leben nur von Messtipendien», berichtet der Bischof. Messstipendien sind Spenden, die Priester dafür erhalten, dass sie eine Heilige Messe im Anliegen eines Wohltäters feiern. «Auch die Ordensschwestern in Mazedonien haben kein Gehalt. Das Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» unterstützt die Ordensschwestern in Mazedonien mit Existenzbeihilfe. Diese Hilfe, die unsere sie erhalten, ist wichtig, denn die Schwestern helfen überall, wo es ihnen möglich ist», so der Bischof. Die Schwestern unterstützen die Arbeit der Pfarreien, sie kümmern sich um notleidende Menschen, darunter auch Waisenkinder.

Unterstützung für die Kirche in Mazedonien
«Ohne die Zuwendungen der Hilfswerke wäre es für uns sehr schwierig. Wir sind sehr dankbar für die Hilfe der Wohltäter von «Kirche in Not (ACN)». Wir brauchen Ihre Unterstützung für unsere Arbeit, für unsere Bildungszentren und pastorale Entwicklungen. Auch Renovierungs- oder Bauprojekte wären ohne Unterstützung von aussen nicht möglich», bemerkt der Bischof. «Im Moment möchten wir in einer Pfarrei in Kumanovo eine Kirche bauen. Die Gläubigen in der zweitgrössten Stadt unseres Landes müssen bisher im Keller eines Hauses Gottesdienst feiern.» Die Bauarbeiten für eine neue Kirche haben zwar bereits begonnen, doch kann die Diözese wegen der extrem gestiegenen Preise, den Bau nicht fortsetzen. «Darum», erklärt der Bischof, «haben wir die Wohltäter von «Kirche in Not (ACN)» um Unterstützung gebeten».

*2019 benannte sich die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien im Zuge der Beitrittsverhandlungen zur EU und zur Nato auf Druck der griechischen Regierung in Nordmazedonien um. Die meisten Einheimischen nennen ihr Land jedoch weiterhin Mazedonien. Mit der Umbenennung sollten etwaige Gebietsansprüche des Landes und Verwechslungen mit der gleichnamigen nordgriechischen Region Makedonien verhindert werden, deren Name sich ebenfalls von der historischen Region Makedonien herleitet.

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Projekte von «Kirche in Not (ACN)» für die Menschen in Nordmazedonien.