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Syrien – Land zwischen Hoffen und Bangen

Patriarch em. Gregorios III. Laham aus Damaskus kommt auf Einladung von «Kirche in Not (ACN)» in die Schweiz und feiert vom 14 -22. Oktober 2023 Gottesdienste und berichtet in Predigten und Vorträgen über die Situation in seiner Heimat. Patriarch em. Gregorios war während 17 Jahren verantwortlich für die Geschicke der mit Rom unierten melkitisch griechisch-katholischen Kirche. Er berichtet über die aktuelle Situation der Christen im kriegsgeplagten Syrien.

Zu den Terminen von Patriarch Gregorios III.

Der Anfang 2011 ausgebrochene bewaffnete Konflikt in Syrien hat zu einer schweren humanitären Krise geführt und der syrischen Bevölkerung unendliches Leid zugefügt. Bisher wurden je nach Quelle zwischen 350‘000 bis 500‘000 Personen getötet, eineinhalb bis zwei Millionen Menschen wurden verwundet. Im Kriegsgebiet sind 14 Mio. Menschen von Nothilfe abhängig, was 50% der syrischen Bevölkerung entspricht. Zur Linderung dieser Not konnte «Kirche in Not (ACN)» seit Ausbruch der Kämpfe 2011 über CHF 45 Mio. bereitstellen und damit gegen 1’000 Projekte unterstützen.

Ungewisse Zukunft der Christen in Syrien
Durch den Krieg und das Embargo leidet Syrien am wirtschaftlichen Niedergang. Kinder und Kranke sterben aufgrund nicht vorhandener Arzneimittel. Für den Lebensunterhalt und die ärztliche Betreuung notleidender und vertriebener Familien in mehreren Teilen des Landes, vor allem in Aleppo und Homs, stellt «Kirche in Not (ACN)» deshalb mehr als CHF 2.3 Mio. zur Verfügung.
Ein weiteres schwerwiegendes Problem im Land stellt die Migration dar. Unter der Flut der Migranten befinden sich auch syrische Christen. Waren sie schon vor dem Krieg eine Minderheit in Syrien, so drohen sie durch die Emigration völlig aus dem Land zu verschwinden. Aktuell leben in Syrien nur noch ein Drittel der Christen, die früher dort gelebt haben. Durch die Abwanderung der letzten Jahre droht Syrien ein Land ohne Produktivität und ohne Arbeitskräfte zu werden.
Die Christen gelten im ganzen Nahen Osten als „kulturelle Brücke“ zwischen dem Westen und dem Orient. Sie spielen eine entscheidende Rolle als Friedenselement innerhalb der syrischen Gesellschaft. Wenn die Christen verschwinden, werden viele neue Probleme entstehen.

Hilfe nach dem Erdbeben
Nach dem Erdbeben vom 6. Februar 2023 war «Kirche in Not (ACN)» eines der ersten internationalen Hilfswerke, das Hilfe nach Syrien schicken konnte, da es zu diesem Zeitpunkt bereits vor Ort war und auf vertrauenswürdige Projektpartner zurückgreifen konnte. Das Hilfswerk unterstützt die Menschen materiell, seelsorgerisch und auch pädagogisch. "Seither konnte «Kirche in Not (ACN)» dank zahlreicher Wohltäter die Häuser von Christen wieder instand setzen, wohnungslos gewordenen Familien bei der Miete helfen oder ihnen mit Seelsorge beistehen. Insgesamt konnten 2800 Familien mit Soforthilfe unterstützt werden. Für Kinder und Jugendliche wurden Sommeraktivitäten finanziert und Medikamente an betroffene Christen verteilt. Um den Menschen in Syrien weiter helfen zu können, hat «Kirche in Not (ACN)» jetzt ein zweites Hilfspaket in Höhe von 450.000 Schweizer Franken bewilligt. Das Geld wird benötigt, um die kirchliche Infrastruktur wieder herzustellen und den Menschen weiterhin helfen zu können. Es umfasst Reparaturen an neun Kirchen und Klöstern, zwei Schulen, einem Kindergarten, einem Gemeindezentrum und einem Jugendzentrum. Außerdem wird ein neues Fahrzeug für eine Pfarrei angeschafft, deren altes Fahrzeug beim Erdbeben zerquetscht wurde.

Patriarch em. Gregorios III. Laham
Das Christentum ist seit der Entstehungszeit in Syrien präsent. Der Apostel Paulus hatte sein Bekehrungserlebnis ganz in der Nähe von Damaskus. Der emeritierte Patriarch Gregorius setzt sich dafür ein, dass die Christen im Land bleiben. Der fast 90-jährige reist bis heute unermüdlich in der ganzen Welt umher, um auf das tragische Schicksal der syrischen Christen aufmerksam zu machen und um Hilfe zu bitten.
Patriarch em. Gregorios Laham wurde im Jahr 1933 in Syrien unter dem Namen Lutfi Laham geboren. 1981 wurde er zum Bischof geweiht und im Jahr 2000 zum Patriarchen von Antiochien und dem Ganzen Orient, von Alexandrien und Jerusalem gewählt. Papst Franziskus nahm am 6. Mai 2017 seinen Rücktritt als Patriarch an. Bis heute setzt sich der em. Patriarch für einen Dialog aller beteiligten Parteien in Syrien ein, um den Bürgerkrieg zu einem Ende zu bringen.

Die Zukunft der Menschen in Syrien hängt von Ihrer Hilfe ab. Danke Ihre Unterstüzung!