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  • (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • (Bild -Credit: © Ismael Martínez Sánchez / ACN)
  • (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)

Syrien: Nachfolger der entführten Bischöfe leben in Hoffnung. „Ob wir leben oder sterben, wir gehören dem Herrn“

Metropolit Ephrem Maalouli und Erzbischof Boutros Kassis, die Leiter der Griechisch-Orthodoxen und Syrisch-Orthodoxen Kirche in Aleppo, Syrien, betonen, dass die Christen in Hoffnung leben und weiterhin die Gegenwart und Inspiration ihrer beiden Vorgänger spüren, die vor 10 Jahren von militanten Islamisten entführt wurden.

Christen in Syrien, im Besonderen in der Stadt Aleppo, gedachten am vergangenen Samstag des 10. Jahrestags der Entführung zweier Erzbischöfe, auch wenn es keine verlässlichen Informationen über ihren Aufenthaltsort gibt oder darüber, ob sie noch am Leben sind. Nach einigen Jahren benannten die jeweiligen Synoden ihre Nachfolger, aber weder diese noch die Gemeinschaften insgesamt sind bereit, die Hoffnung aufzugeben, dass ihre entführten Brüder lebendig zurückkehren werden. „Uns liegen keine Informationen vor, weder positive noch negative, also leben wir mit unserer Hoffnung. Die Menschen leben mit der Hoffnung, dass die beiden Bischöfe zurückkehren werden, weil sie sie lieben“, sagte Metropolit Ephrem Maalouli von der Griechisch-Orthodoxen Kirche in einer Botschaft an «Kirche in Not (ACN)».

Sein syrisch-orthodoxer Amtsbruder, Mar Boutros Kassis, erklärte dem päpstlichen Hilfswerk, er werde oft gedrängt, zu sagen, ob er meine, dass die beiden gekidnappten Kleriker noch lebten oder tot seien, doch er verweigere immer die Antwort. „Wir werden keine Spekulationen über ihr Schicksal anstellen, auch wenn viele uns dazu zwingen wollen, denn wir glauben daran, dass ‚Christus Leben ist und Sterben Gewinn‘. Wenn wir leben, so leben wir dem Herrn, und wenn wir sterben, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder sterben, wir gehören dem Herrn.“

Die Erzbischöfe Paul Yazigi der Griechisch-Orthodoxen Kirche und Youhanna Ibrahim der Syrisch-Orthodoxen Kirche waren am 22. April 2013 gemeinsam unterwegs, als ihr Fahrzeug von mutmasslich islamistischen Kämpfern angehalten wurde. Ihr Fahrer, ein syrisch-orthodoxer Diakon wurde an Ort und Stelle erschossen, die beiden Hierarchen wurden verschleppt und sind seitdem verschwunden. In der Zwischenzeit sind Bischof Paul Yazigi, Bischof Youhanna Ibrahim und andere, die wegen ihres Glaubens entführt, gefoltert oder sogar getötet wurden, weiterhin eine Quelle der Inspiration für die Christen im Nahen Osten. „Unsere verschwundenen Erzbischöfe, Priester und all diejenigen, die entführt wurden, stehen vor uns wie ein Banner, das uns hilft, Schwierigkeiten und Nöte zu ertragen. Lasst uns ihnen allen die Hand reichen und mit einem Herzen voller Hoffnung und Erwartung beten“, so die drängende Bitte des syrisch-orthodoxen Erzbischofs.

Die ständige Gegenwart
Laut Mar Boutros Kassis spüren die Christen in Aleppo trotz deren anhaltendem Verschwindens die Gegenwart der beiden Bischöfe. „Heute fragen uns unsere verschwundenen Erzbischöfe, wie es uns geht, wie wir leben, welcher Geist in uns wohnt, und ob wir bereit sind, Zeugnis über den Grund unserer Hoffnung zu geben. Diese Hoffnung macht uns stark im Angesicht von Schwierigkeiten und Prüfungen, mit Jesus Christus, unserem Herrn, der uns gesagt hat: ‚In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.‘ Ja, Christus hat den Geist der Welt besiegt und die Macht des Todes gebrochen, indem er die Autorität des Teufels zurückgewiesen hat. Es ist an uns, Seine Hand zu halten, damit wir weiterhin ausharren und überwinden können.“

Diese Ausdauer und Hoffnung sind auch heute noch in Syrien vonnöten. Nach mehr als zehn Jahren Konflikt, einer lähmenden Finanzkrise und einem verheerenden Erdbeben im Februar, das Aleppo schwer in Mitleidenschaft gezogen hat, können sich viele Menschen nur noch an die Kirche wenden, um Hilfe zu erhalten. „Wir befinden uns in keiner guten Situation, vor allem, was die finanzielle Lage der Christen und der Kirchen in Syrien betrifft. Die Menschen hoffen, dass sich die Situation verbessern wird und dass die Kirche ihnen helfen wird, und das ist so, weil «Kirche in Not (ACN)» uns seit vielen Jahren hilft und dies auch weiterhin tut. Danke, danke an die Wohltäter und danke an alle“, sagte der griechisch-orthodoxe Metropolit.