Ausserdem konnten sie sich zu praktischen Themen wie Buchhaltung, Verwaltung, Registratur fortbilden, die in einer Pfarrei oder Institution notwendig und verpflichtend sind, auf die viele Priester aber nur unzureichend vorbereitet sind, wenn sie einen Posten übernehmen, der diese Kenntnisse erfordert.
Die Priester der Diözese haben von diesen Tagen des Austauschs und der Weiterbildung sehr profitiert, und sie danken allen Wohltätern, die dies ermöglicht haben.
Leider passierte nach diesen schönen und anregenden Tagen etwas Schreckliches: Der 47jährige Kapuzinerpater Toussaint Zoumalde, der einen Vortrag über das Priestertum und die Berufung des Priesters gehalten hatte, wurde auf dem Heimweg ermordet. Der Priester, der selbst aus der Diözese Bouar stammte, aber als Provinzoberer seines Ordens im Tschad tätig war, hatte auf der Durchreise in Ngaoundere in Kamerun übernachten wollen, als er von Unbekannten mit Messerstichen getötet wurde. Er war ein gebildeter Priester gewesen, der in Rom studiert hatte und selbst in der Priesterausbildung tätig gewesen war. Er wird beschrieben als vielseitig begabter und feiner Mensch mit einer tiefen Seele und einer grossen Liebe zur Kirche und besonders zum Priestertum. Er schrieb Lieder und Gedichte, fand leicht Zugang zur der Jugend, der er das Evangelium nahebrachte, und war in Bouar für das katholische Radio verantwortlich gewesen. Im Tschad leitete er neben seinen vielen anderen Aufgaben ein Museum der Kultur der Volksgruppe der Mboum. Im Nachruf der Kapuziner hiess es: „Die feige Hand des Mörders wusste, als er ihn in der Nacht des 19. März ermordete, nichts von der Schönheit und Eleganz des Br. Toussaint, dieses Priesters, der reich war an den Feinheiten des Evangeliums und der Schönheit der Priesterweihe.“
Wenige Tage nach dem Treffen der Priester in Bouar, bei dem Toussaint Zoumalde seinen Mitbrüdern noch inspirierende und tiefe Gedanken über das Priestertum mit auf den Weg gegeben hatte, trugen seine Mitbrüder unter grosser Anteilnahme der Bevölkerung und der gesamten Kirche in der Diözese seinen Leichnam zu Grabe. Was er bei dem Priestertreffen gesagt hatte, war somit zugleich sein Vermächtnis.