In der Sakristei in Arlesheim: Die Sakristanin, Georg Meffert, Kommunionhelfer und Kirchengemeindepräsident, Pfr. Dr. Asogwa, Seelsorger Raphael Flückliger. (© ACN)
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Christ-Sein ist in Nigeria vielerorts lebensgefährlich. Allein im ersten Halbjahr 2025 wurden über 400 Christ:innen ermordet und 20’000 aus ihren Dörfern vertrieben. Darüber berichtete Pfr. Asogwa.
Auf Einladung des Hilfswerks «Kirche in Not (ACN)» berichtete der nigerianische Pfarrer Dr. Augustine Asogwa am Wochenende des 2.-4. August 2025, in Basel, Mariastein und Arlesheim vom
alarmierenden Leid – aber auch von der unbändigen Lebenskraft – der Kirche in Afrika.
Pfr. Dr. Asogwa mit Kommunionhelferin Frau Isabella Rütti in der Kirche St. Marien in Basel. (© ACN)
In Nord- und Zentralnigeria wüten die radikalislamische Terrormiliz Boko Haram und bewaffnete Hirten der mehrheitlich islamischen Fulani-Ethnie. Getrieben von Radikalisierung, Armut und
Klimakrise verüben sie brutale Angriffe auf sesshafte Bauern – vielfach Christen – die in den Süden des Landes fliehen. Oft wird auch durch Entführungen Lösegeld erpresst. Fehlende staatliche Kontrolle befeuert die Gewaltspirale weiter. Nigeria kämpft mit komplexen Problemen. Es ist mit rund 230 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas und hat die sechstgrösste Bevölkerung der Welt. Bis 2050 dürfte es auf Platz drei vorrücken – nach Indien und China.
„In Nigeria geschieht ein stilles Massaker – und die Welt sieht weg“, sagte Pfarrer Asogwa traurig. Der Hass wachse, und mit ihm die Gewalt. An Hochfesten wie Weihnachten oder Ostern würden Kirchen gezielt angegriffen: „Beim Gottesdienstbesuch riskieren Gläubige ihr Leben, das ist traurige Normalität.“ Doch die katholische Kirche bringe Hoffnung, Bildung und Halt. „Gleiches mit Gleichem zu vergelten ist nicht der Weg – wir arbeiten für Versöhnung und Frieden“, so der 47-jährige Nigerianer, der seit einigen Jahren in Fiesch (VS) wirkt, seine Heimat aber regelmässig besucht. Raphael Flückiger, Seelsorger der Arlesheimer katholischen Pfarrei St. Odilia, der mit Asogwa einen der Gottesdienste feierte, zeigte sich erschüttert: „Das war ein wichtiger Weckruf – wir wissen kaum etwas über Nigeria und die Grausamkeiten gegen unsere dortigen Glaubensgeschwister.“
Augustine Asogwa wurde an Silvester 1978 in Nsukka, Nigeria, geboren. Die Priesterweihe empfing er im Juli 2007. Danach wirkte er bis 2011 in Nigeria. Anschliessend schickte ihn sein Bischof für vertiefte Studien nach Rom. Er promovierte in Ekklesiologie und erhielt 2017 den Doktortitel. Seit 2017 ist Pfarrer Asogwa im deutschsprachigen Teil des Bistums Sitten als Priester tätig. Er besucht seine Heimat mehrmals jährlich und berichtet von der schweren Situation vor Ort.
Pfr. Dr. Augustin Asogwa aus Nigeria. ©ACN
In Nigeria gibt es überdurchschnittlich viele Berufungen. ©ACN
In seiner Predigt zum Sonntagsevangelium (Lk 12,13–21), das dazu aufruft, nicht im Überfluss zu leben, sondern mit Bedürftigen zu teilen, verband Asogwa diese Botschaft mit einem
eindringlichen Appell: „Wer nur für sich hortet, bringt in Gottes Augen keinen Segen.“ Die Gottesdienstbesucherin Mirjam Schläpfer in Arlesheim war berührt: “Oft sind wir Egoisten,
hängen am Geld und schauen nur für uns. Gott möchte aber, dass wir füreinander da sind – weltweit.” Isabella Rütti aus der Basler Pfarrei St. Marien bekräftigte: “Dass wir hier in der
Schweiz so gut situiert sind, ist eine Gnade – darum sollten wir auch teilen.”
Pfarrer Asogwa zeigte aber auch die hoffnungsvolle Seite von Nigerias Christentum: eine junge, wachsende Kirche – besonders im Süden. „Die Kirchen sind voll, die Gottesdienste voller
Lebensfreude, und es gibt viele Berufungen – bei Männern wie Frauen“, berichtete er. Allein in seinem Bistum Nsukka wurden dieses Jahr 20 Priester geweiht. Das Priesterseminar in Enugu
zählt mit über 800 Seminaristen zu den grössten der Welt. Raphael Flückiger aus Arlesheim freute sich: „Kirche ist universell, und heute bringen die afrikanischen Priester den Glauben zurück nach Europa.“ Auch Isabella Rütti aus der Basler Pfarrei St. Marien zeigte sich beeindruckt: “Wie diese leidgeprüften Menschen trotz soviel Terror mutig, fröhlich und vertrauensvoll ihren Glauben leben, ist bewegend.”
Die Kollekten für das Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» fielen deutlich grosszügiger aus als üblich – ein Zeichen, dass viele das Gehörte konkret umsetzten: nicht im Überfluss leben, sondern
teilen. Pfarrer Asogwa bedankte sich herzlich: „Das Gebet ist wichtig, aber es braucht auch Geld für Schul-, Berufs- und geistliche Bildung und den Wiederaufbau zerstörter Kirchen.” So
schenke die katholische Kirche den Menschen Perspektiven und eine geistige Heimat, um sie vor Radikalisierung zu schützen.
Zudem lobte Asogwa die Wirksamkeit des Hilfswerks «Kirche in Not (ACN)» : „Viele NGOs sind durch Mittelspersonen leider korrupt, aber bei «Kirche in Not (ACN)» ist das anders: Die lokalen Bischöfe überwachen die Projekte – und werden selber direkt durch die Projektabteilung des Hilfswerks kontrolliert.“ Dieses System funktioniere gut und schütze vor Missbrauch, bestätigte
Asogwa.
Zwei Gottesdienstbesucherinnen in der Kirche St. Marien in Basel. (© ACN)
Gottesdienste in Nigeria sind gut besucht. ©ACN
«Kirche in Not (ACN)» unterstützt seit vielen Jahrzehnten Projekte der katholischen Kirche in Nigeria. Mit Ihrer Unterstützung wird Opfern von Dschihadisten und Islamisten bei der Trauma-Bewältigung geholfen. Sie ermöglichen es, zerstörte Kirchen wieder aufzubauen, und leisten Nothilfe für Binnenvertriebene, die auf der Flucht vor der Gewalt alles verloren haben. Gleichzeitig fördern Sie die Ausbildung armer Priesterkandidaten, die nur dank Ihrer grossherzigen Hilfe und der Unterstützung von «Kirche in Not (ACN)» Theologie studieren können. Auch in der Ausbildung angehender Ordensfrauen setzen Sie ein starkes Zeichen. In Nigeria gibt es viele Berufungen. Durch Ihre Hilfe können diese jungen Frauen ihren Weg im Dienst Gottes gehen, Hilfe leisten und die Liebe Gottes zu den Menschen bringen. Mit Ihrer Spende bewirken Sie einen Unterschied, für die Kirche und die Menschen in Nigeria.
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