Kiro Lindemann überlebte 2011 einen christenfeindlichen Anschlag in Ägypten.

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Kiro Lindemann überlebte als junger Mann ein islamistisches Attentat auf eine Kirche in Ägypten. Am Samstag und Sonntag, 22. und 23. November gibt er in Luzern Zeugnis über sein Schicksal.
Kiro Lindemann aus Ägypten besucht im Rahmen der REDWEEK, der Gedenkwoche für verfolgte Christen auf Einladung von «Kirche in Not (ACN)» die Schweiz. Er ist als christlicher Influencer auf Instagram und Youtube aktiv, wo er viele Menschen vom Glauben an Gott begeistert. In der REDWEEK erinnern mit rot beleuchteten Kirchen, Gottesdiensten und Vorträgen schweizweit rund 150 Pfarreien an die Verfolgten Christen.
An Silvester 2011/12 war Kiro Lindemann in der Kirche – mit seiner Mutter, seinen beiden Schwestern und seiner Tante. «Wir bleiben an Silvester immer bis 1 Uhr morgens in der Kirche. Wir wollten Gott loben und preisen und beten für das neue Jahr», sagt Lindemann. so tat es die Familie in jedem Jahr, doch in diesem Jahr kam alles anders:
Der Gottesdienst war zu Ende, seine Schwester wartete an der Tür, um gemeinsam mit dem damals 19-Jährigen nach Hause zu gehen. «Auf einmal habe ich eine Explosion gehört», berichtet Lindemann. «Es handelte sich um einen Selbstmordattentäter. Als alle Leute aus der Kirche kamen, hat er sich mit einer Bombe in seinem Auto in die Luft gesprengt.»
Symbolbild - Eine durch einen Anschlag zerstörte Kirche in Ägypten

Symbolbild: Ausgebranntes Auto nach einem Anschlag auf eine ägyptische Kirche.
«Alle haben vor Schmerzen geschrien ohne Ende, waren mit Blut beschmiert, und ich habe verzweifelt versucht, meine Mama und meine Schwester anzurufen. Ein Auto war noch am Brennen, überall tote Menschen. 28 Leute sind dabei gestorben, 400 waren schwer verletzt. Die Bombe enthielt kleine Kugeln, damit wurden nicht nur Menschen getötet, sondern viele für immer schwer verletzt.»
Kiro suchte panisch nach seiner Familie. Dann fand er seine tote Tante, nicht aber seine Mutter und seine Schwestern. Um sie zu finden fuhr er von Krankenhaus zu Krankenhaus. «Irgendwann habe ich meine Schwester gefunden. Am Anfang konnte ich sie nicht einmal erkennen. Nur an ihrem Ohrring habe ich sie erkennen können. Ihre Haare und das Gesicht waren verbrannt.» Seine Schwester Marina überlebte schwer verletzt.
Erst am dritten Tag nach dem Anschlag erfuhr er, dass auch seine Mutter und eine seiner Schwestern gestorben waren. «Nach dem Attentat konnte ich es lange nicht begreifen, dass ich meine ganze Familie verloren habe, dass ich meine Mutter verloren habe.»
Seine überlebende Schwester wurde zur medizinischen Behandlung nach Deutschland gebracht. Dadurch kam auch Lindemann nach Deutschland. 33 Mal wurde seine Schwester operiert und die Ärzte mussten ihre Beine amputieren. Später kehrte er nach Ägypten zurück, um sich um seinen Vater zu kümmern und begann, öffentlich über sein Schicksal und den Glauben zu sprechen.
Aber weil er öffentlich über das Leid der Christen sprach, wurde er bedroht: «Es kamen sieben Salafisten. Sie haben einen Kreis um mich gebildet. Sie gaben mir sieben Tage Zeit, um zu konvertieren. Ansonsten würden sie mich enthaupten. Darum musste ich fliehen. Mein Leben war in Gefahr.», berichtet Lindemann.
Kiro Lindemann teilt heute seine Erfahrungen und seinen Glauben mit anderen.

Ägypten kennen bei uns viele nur als Urlaubsziel.

Nach dem Anschlag kämpfte Kiro lange mit der Frage, wie man den Mördern der eigenen Familie vergeben kann. «Es war schwer, den Leuten zu vergeben, die das gemacht haben. Den Leuten, die uns bombardiert haben, ihnen zu vergeben war am Anfang komplett unmöglich. Ich bin zuerst mit so viel Hass herumgelaufen. Aber ich hatte noch den Heiligen Geist in mir.», beschreibt Lindemann die Situation, «Mama hat immer gesagt: Schau dir Jesus an, er war ohne Sünde und die Leute haben ihn gekreuzigt. Du musst dankbar sein, dass du für seinen Namen leiden kannst.» Heute sagt Kiro: «Ich habe mittlerweile Mitleid mit denen, die das Attentat verübt haben. Sie haben Blut an ihren Händen, und dass sie mit diesem Hass herumlaufen, ist schwer für sie. Mir tut leid, dass sie das ertragen müssen.»
Heute lebt der 35 Jährige Kiro Lindemann in Deutschland. Er arbeitet als Schulbegleiter und hilft Kindern mit Migrationshintergrund, sich in der Schule zurechtzufinden. Er ist Vater von zwei Töchtern und als christlicher Influencer aktiv. Im Netz spricht offen über seinen Glauben. «Weil ich gemerkt habe, dass die Leute wenig Bezug zur Kirche haben, und auf meinem Social-Media-Kanal kann ich den Leuten begegnen, wo sie sind, und nicht, wo ich bin.»
Seine Motivation beschreibt er folgendermassen: «Wenn Du zum Beispiel einen sehr guten Dönerladen gefunden hast, möchtest du allen deinen Freunden davon berichten. Ich habe geschmeckt, wie gut Gott ist und wie er das Leben schöner macht, und ich möchte das den Leuten mitteilen und zeigen, wie viel schöner das Leben mit Gott ist.»
Kiro Lindemann konnte den Terroristen vergeben, die den Anschlag auf die Kirche verübten.

In Luzern wird Kiro Lindemann am Samstag 22. November wird Kiro Lindemann um 10:30 in der Mariahilfkirche und um 16 Uhr in der Franziskanerkirche, sowie am 23. November 2025 um 10.00, 15.00, 17.00 Uhr von seinen Erlebnissen berichten und allen Christen eine Stimme geben, die weltweit von Verfolgung betroffen sind. 413 Mio. Christen leben in Ländern, in denen die Religionsfreiheit schwerwiegend verletzt wird, davon etwa 220 Mio. in Ländern, in denen sie direkt Verfolgung ausgesetzt sind. Kiro Lindemann ist dankbar, dass Organisationen wie Kirche in Not die Stimme für verfolgte Christen erheben. «Ich will «Kirche in Not (ACN)» von Herzen danken für diese REDWEEK, dass sich das Hilfswerk so viel Mühe gibt, auf verfolgte Christen hinzuweisen und dass es den Stimmlosen eine Stimme gibt und sich durch die Hilfe zahlreicher Spender aktiv für sie einsetzt.»
Seine Botschaft an die Schweiz: «In Deutschland und der Schweiz müssen wir nicht dafür leiden, dass wir Christ sind. Wir werden vielleicht ausgelacht, aber es kostet uns nicht das Leben. Was ich versuche zu zeigen, ist, dass das Leben mit Gott auch 2025 Freude verbreitet. Wenn man weiss, wozu man geboren und gemacht worden ist, dann kann man Berge versetzen. Ich möchte euch einladen, dass ihr für uns betet, dass ihr für die verfolgten Christen betet, weil wir euer Gebet brauchen.»
Die Luzerner Jesuitenkirche wird am 23. November für die REDWEEK rot beleuchtet - Ein Zeichen für die verfolgten Christen.
Mit Ihrer Spende stärken Sie junge Christen in Ägypten.

Auch wenn sich die Situation der Christen in Ägypten in den vergangenen Jahren verbessert hat, erleben sie noch immer Diskriminierung und Benachteiligung im Alltag. Mit Ihrer Hilfe leistet «Kirche in Not (ACN)» wichtige Unterstützung: Das Hilfswerk fördert den Einsatz der Kirche für die Menschen, baut zerstörte Kirchen wieder auf, unterstützt die Ausbildung von Priestern, soziale Projekte für Familien sowie Jugendlager, die jungen Christen Hoffnung und Zusammenhalt schenken, und setzt sich für den interreligiösen Dialog ein.
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