«Kirche in Not (ACN)»-Wallfahrt nach Maria Einsiedeln
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Die Situation in der Demokratischen Republik Kongo ist dramatisch: Gewalt, Armut und Flucht prägen das Land. «Kirche in Not (ACN)» lud aus Solidarität zur Wallfahrt nach Einsiedeln ein.
Die besorgniserregende Lage in der Demokratischen Republik Kongo erfährt in den Medien kaum Beachtung. In weiten Teilen des Landes herrscht politisches Chaos, Rebellen kontrollieren Gebiete im Osten, islamistische Gruppierungen terrorisieren die Bevölkerung, Hunderttausende sind auf der Flucht und Millionen von Hunger und Armut bedroht. Das katholische Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» hat am Sonntag, dem 25. Mai 2025 zur Wallfahrt nach Einsiedeln eingeladen, um im Gedenken an die Menschen im Kongo Gottesdienst zu feiern und über die Lage vor Ort zu informieren.
Abbé Nicolas Cishugi, DR Kongo und Abt Urban Federer, Einsiedeln.
Abt Urban Federer eröffnete die Messe, die vom afrikanischen Chor «Cantique des Anges» begleitet wurde. Er betonte, dass das Kreuz ein Zeichen des Leids, wie auch der Hoffnung sei. Leid und Hoffnung des kongolesischen Volkes standen denn auch im Fokus der Predigt von Abbé Dr. Nicolas Cishugi. Abbé Nicolas, 1981 in Bukavu (Dem. Rep. Kongo) geboren, wurde 2010 zum Priester geweiht und wirkte in einer von Gewalt geprägten Region. Neben seiner seelsorgerischen Arbeit war er als Schulleiter tätig. 2013 kam er in die Schweiz und promovierte 2021 in Pastoraltheologie an der Universität Fribourg. In Einsiedeln betonte er das Leid, das seine Landsleute jeden Tag erleben, äusserte aber auch einen eindringlichen Appell, sich ganz konkret für den Frieden einzusetzen.
Nach der Messe wurde zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen, dem weitere Beiträge zum Hilfswerk und der Situation im Kongo und ein Podiumsgespräch mit Abbé Nicolas und Kinga von Schierstaedt folgten. Diese ist Projektreferentin bei «Kirche in Not (ACN)» für mehrere afrikanische Länder und kennt die Situation im Kongo genau. Sie betonte die enorme Vielfalt auf dem afrikanischen Kontinent – über 3000 verschiedene Stämme und Sprachen! – die aus europäischer Perspektive oftmals übersehen werde. Zudem stellte sie sich der schwierigen Frage, ob humanitäre Hilfe allein überhaupt wirksam sein kann und zeigte, wie durch die pastorale Hilfe von «Kirche in Not (ACN)» gezielt und nachhaltig über die lokalen kirchlichen Strukturen geholfen werden kann. Denn die Kirche, wenn auch arm und verfolgt, bleibt im Kongo vor Ort, während es vielen Hilfswerken zu gefährlich geworden ist. So können Spenden immer noch effektiv über die Kirche zu lokal organisierten Projekten gelangen. Neben der humanitären Hilfe und der Bildung, die die örtliche Kirche bereitstellt, sei jedoch besonders die seelische Betreuung der Menschen wichtig. Kinga von Schierstaedt hat persönlich eine junge Frau kennengelernt, die die Ermordung ihres Vaters mitansehen musste. Seit Jahren häufen sich solche Vorfälle von islamistischem Terror in vielen Ländern Afrikas. Um die Gewaltspirale zu durchbrechen, sei eine intensive seelsorgerliche Betreuung der Menschen unabdingbar.
Kinga von Schierstaedt im Gespräch mit Nicolas Cishugi über die DR Kongo
Abbé Nicolas kämpft Bildung, Dialog und Frieden in der DR Kongo ©ACN
Abbé Nicolas bestätigte diese Darstellung, betonte aber auch die hoffnungsvollen Aspekte. So sei die katholische Kirche inmitten der politischen Wirren und der Korruption noch eine der wenigen glaubwürdigen Organisationen im Land. Um weiterhin positiv wirken zu können, dürfe sie jedoch ihre zentrale Sendung nicht verlieren. Die Kirche sei kein blosses Hilfswerk und keine politische Partei, betonte er.
Abbé Nicolas sieht in seiner Heimat eine grosse Chance: «Wenn sich der Kongo zum Guten entwickelt, dann werden andere afrikanische Länder folgen.» Aber dafür benötige es ein neues Verantwortungsbewusstsein der Kongolesen und die Bereitschaft zum Dialog unter den verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Spenden seien wichtig, bemerkte er. Um ein zersplittertes Land wieder aufzubauen und Hilfe zu leisten brauche es Geld. Doch wichtiger sei es, Dialog und Eigenverantwortung zu stärken und Hoffnung zu schenken.»
Flüchtlinge in Goma
Ganze Regionen der DR Kongo sind von Rebellen und islamistischen Milizen besetzt. Familien müssen fliehen, verlieren ihre Heimat. Kinder verlieren ihre Zukunft. Die Kirche bleibt – oft als Einzige – bei den Menschen. Mit Ihrer Unterstützung können wir Priester und Ordensleute vor Ort unterstützen, damit sie Hoffnung schenken und leistet konkrete Hilfe leisten können.
Hier einige Eindrücke von unserer diesjährigen Wallfahrt
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