Verteilung von Lebensmitteln in der kath. Pfarrei an Bedürftige in Gaza. (Foto: Lateinisches Patriarchat von Jerusalem)

Verteilung von Lebensmitteln in der kath. Pfarrei an Bedürftige in Gaza. (Foto: Lateinisches Patriarchat von Jerusalem)

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«Kirche in Not (ACN)» schliesst sich dem Friedensaufruf von Papst Leo XIV. für Gaza an

Der Gazastreifen durchlebt derzeit eine der dunkelsten Phasen seiner jüngeren Geschichte. Papst Leo XIV. hat seine Stimme für Gaza erhoben.

Der Papst forderte die internationale Gemeinschaft auf, eine andere Lösung als das erzwungene Exil zu finden, dem die Zivilbevölkerung derzeit ausgesetzt ist: „Wir müssen einen anderen Weg finden“, erklärte er. In diesem Kontext von Gewalt und Chaos bleibt die katholische Pfarrei der Heiligen Familie im Stadtteil Zeitoun im Zentrum von Gaza-Stadt eine Oase des Lebens inmitten der Verwüstung. Der Pfarrer, der Argentinier Gabriel Romanelli, kümmert sich zusammen mit zwei weiteren Priestern und fünf Ordensschwestern um rund 450 Flüchtlinge, vor allem Katholiken und Orthodoxe, aber auch Muslime und Menschen mit Behinderungen.
„Gott sei Dank geht es uns gut, obwohl die Lage schrecklich ist. Niemand weiss, wie dieser Krieg weitergehen wird“, sagt Pater Romanelli in einer kürzlich Botschaft an ans Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)», die kürzlich verschickt hat. „Wir teilen, was wir haben, mit unseren Nachbarn, aber wirklich wichtig ist, dass der Krieg endet.“

Im Mai 2024 war die Welt für die Angehörigen der Pfarrei in Gaza noch besser. (Foto: ACN))

Im Mai 2024 war die Welt für die Angehörigen der Pfarrei in Gaza noch besser. (Foto: ACN))

Lage wird immer schlimmer

In einer Stellungnahme aus Jerusalem am Donnerstag (18.09.25) bestätigte George Akroush, Direktor des Entwicklungsbüros des Lateinischen Patriarchats, dass die Menschen in Gaza von einer dramatischen und herzzerreissenden Realität berichten, die sich in den letzten Wochen noch verschlimmert hat. „Die Zivilbevölkerung leidet unter Bombardierungen, Vertreibung und einem akuten Mangel an Lebensmitteln, Medikamenten und Strom. In den letzten Tagen hat die israelische Armee damit begonnen, Häuser nur wenige hundert Meter vom katholischen Gelände entfernt abzureissen, offenbar in Vorbereitung auf eine bevorstehende Bodenoffensive, da die Strassen in Gaza-Stadt für Panzer oder grosse Militärfahrzeuge zu eng sind. Diese Abrissarbeiten in der Nähe versetzen die Familien in ständige Angst und Sorge.“

Leben mit Bomben

Trotz der Verschärfung der israelischen Militäroffensive gegen Gaza-Stadt haben die Ordensleute, die der Gemeinde dienen, beschlossen, zu bleiben. „Angesichts der Realität der alten, kranken, erschöpften, depressiven Menschen und der Kinder scheint es uns, dass der Herr uns auffordert, zu bleiben und weiterhin denen zu dienen, die leiden. Das ist eine einfache menschliche und spirituelle Beobachtung“, sagt Pater Romanelli. 
George Akroush versicherte «Kirche in Not (ACN)», dass das Patriarchat davon überzeugt ist, dass das Ausharren vor Ort die richtige Entscheidung ist. „Der Verbleib in der Pfarrei ist in der Tat eine kluge Entscheidung unseres Volkes, da kein Ort in Gaza wirklich als sicher angesehen werden kann. Diejenigen, die gegangen sind, erleben einige der schlimmsten Situationen ihres Lebens: Zelte werden mitten auf den Strassen aufgestellt, die hygienischen Bedingungen sind schlecht, und es herrscht ein gravierender Mangel an allem. Der Tod ist allgegenwärtig und in Gaza gibt es keinen sicheren Ort.“

Die durch einen Luftangrifft am 17.07.2025 beschädigte Kirche in Gaza. (Foto: Lateinisches Patriarchat von Jerusalem)

Die durch einen Luftangrifft am 17.07.2025 beschädigte Kirche in Gaza. (Foto: Lateinisches Patriarchat von Jerusalem)

Pater Gabriel Romanelli während der Messfeier in der Kirche in Gaza. (Foto: Pfarrei Heilige Familie in Gaza)

Pater Gabriel Romanelli während der Messfeier in der Kirche in Gaza. (Foto: Pfarrei Heilige Familie in Gaza)

Wunder im Alltag in Zeiten des Krieges

Das Grauen dieser humanitären Katastrophe hat es nicht geschafft, alle Spuren von Freude auszulöschen. In den letzten Wochen hat die Pfarrei Ereignisse erlebt, die an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit ganz normal erscheinen würden, hier jedoch an ein Wunder grenzen: die Hochzeit zweier junger Flüchtlinge, die Geburt des kleinen Marco – des jüngsten Christen der Gemeinde – und die Verleihung von Skapulieren an eine Gruppe von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen am Festtag der Muttergottes. 
„Der Herr hat seine Güte und seine Gegenwart in diesem Neugeborenen gezeigt“, sagte Pater Romanelli in seiner Botschaft. Die Aktivitäten im Oratorium St. Joseph wurden Ende August nach einer zweimonatigen Unterbrechung wieder aufgenommen, und Pater Gabriel teilte «Kirche in Not (ACN)» zwei Tage vor der israelischen Offensive am Dienstag mit, dass er die Schule Ende der Woche wieder aufnehmen wolle. Zu diesen Lebenszeichen kam ein weiterer Grund zur Freude hinzu, nämlich die Nähe des Papstes, der mehrmals angerufen hat, um sich nach der Gemeinde zu erkundigen und sie zu segnen. 

«Kirche in Not (ACN)» schliesst sich dem Appell von Papst Leo an


Mit der jüngsten Erklärung der Vereinten Nationen schliesst sich «Kirche in Not (ACN)», dem Appell von Papst Leo XIV. an die internationale Gemeinschaft an, dringend koordinierte Anstrengungen zu unternehmen, um Wege zum Frieden zu öffnen, die Schwachen zu schützen und ausreichende humanitäre Hilfe sicherzustellen. „Wir beten weiter und versuchen, allen Gutes zu tun“, schliesst Pater Romanelli. „Danke an alle, die uns unterstützen. Betet weiter für uns und für alle, die sich für den Frieden einsetzen.“

Ältere Gläubige in der Pfarrei Gaza Stadt. (Foto: Lateinisches Patriarchat von Jerusalem)

Ältere Gläubige in der Pfarrei Gaza Stadt. (Foto: Lateinisches Patriarchat von Jerusalem)

Verteilung von Lebensmitteln in der kath. Pfarrei an Bedürftige in Gaza. (Foto: Lateinisches Patriarchat von Jerusalem)

Verteilung von Lebensmitteln in der kath. Pfarrei an Bedürftige in Gaza. (Foto: Lateinisches Patriarchat von Jerusalem)

Vielen Dank für Ihre Solidarität mit den Christen in Gaza

Nebst dem Gebet sind die Christen in Gaza und in anderen Gebieten in Palästina und Israel auf materielle Zuwendungen angewiesen. «Kirche in Not (ACN)» unterstützte die Christen in Gaza, Jerusalem, im Westjordanland und in Israel im Jahr 2024 mit rund CHF 900'000. Vielen Dank dafür, dass Sie den Christen in diesen Gebieten beistehen, denn ohne unsere Hilfe wäre ihre Situation unerträglicher. Mit Ihrer Hilfe kann die Not und das Leid gemindert werden!

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