ACN 20201027 106314

Zeigen Sie Herz

Jetzt mit Ihrer Spende helfen

Pakistan: Kirchenführer begrüßen Änderung des pakistanischen Mindestalters für die Eheschließung

Dank einer Gesetzesänderung dürfen christliche Jungen und Mädchen unter 18 Jahren nicht mehr heiraten. Dies ist ein erster Schritt zur Bekämpfung von Entführungen und Zwangsehen christlicher Mädchen.

Die katholische Kirche in Pakistan hat die Gesetzesänderung zur christlichen Trauung begrüsst, die das Mindestalter für die Eheschliessung auf 18 Jahre anhebt, unabhängig vom Geschlecht. Ddiese Änderung gilt zwar nur für Christen in der Hauptstadt Islamabad und hat somit einen begrenzten Anwendungsbereich. Trotzdem hoffen die Kirchenführer, dass sie den Auftakt zu einer umfassenderen Strategie bildet, um Kinderehen zu bekämpfen und insbesondere Entführungen sowie Zwangskonvertierungen von Mädchen aus Minderheiten, einschliesslich der Christen, einzudämmen.

„Entführte Mädchen werden oft schnell verheiratet, da sie an Orte gebracht werden, wo das Heiratsalter bei 16 Jahren liegt oder weil Muslime manchmal behaupten, sie seien alt genug. Wir Christen bestehen jedoch darauf, dass sie erst mit 18 Jahren heiraten dürfen, da sie noch sehr jung sind“, erklärte Bischof Samson Shukardin, der derzeitige Vorsitzende der pakistanischen Bischofskonferenz, in einem Gespräch mit dem päpstlichen Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» . Er fügte hinzu: „Diese Gesetzesänderung wird uns ein gewisses Mass an Sicherheit bieten – nicht vollständige Sicherheit, aber immerhin eine gewisse. Zumindest können wir jetzt rechtliche Schritte gegen diejenigen einleiten, die unter 18-Jährige entführen und zwangsverheiraten.“

Nach monatelanger Entführung wieder zuhause (Foto: ACN)

Nach monatelanger Entführung wieder zuhause (Foto: ACN)

Entführungen, Zwangskonvertierungen und Zwangsehen von Minderjährigen sind ein ernstes Problem in Pakistan, das von den Behörden noch nicht angemessen angegangen wird. „Das Problem besteht, denn Entführungen und Konvertierungen kommen vor, und wir haben unsere Stimme oft erhoben, aber bis jetzt wurde fast nichts getan“, sagt Bischof Shukardin.

Die Kirche will diesen Kampf nun fortsetzen, indem sie versucht, das Mindestheiratsalter für alle Pakistaner auf 18 Jahre anzuheben, unabhängig von ihrer Religion und ihrem Wohnsitz. Die Bischöfe glauben, dass ein Erfolg in diesem Kampf die Freilassung der Opfer von Entführungen und Zwangsehen wesentlich beschleunigen würde.

In einer gemeinsamen Erklärung, die «Kirche in Not (ACN)» von der Nationalen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden zugesandt wurde, danken die katholischen Würdenträger dem Parlament in Islamabad für seine einstimmige Annahme der Gesetzesänderung. „Diese Gesetzgebung wird eine entscheidende Rolle beim Schutz unserer jungen Mädchen und Minderjährigen vor Zwangskonvertierungen und Zwangsehen spielen. Wir hoffen, dass die Regierung weitere Schritte unternehmen wird, um Zwangskonvertierungen unter Strafe zu stellen“, heisst es in der Erklärung. 

«Kirche in Not (ACN)» hat durch seine Förderungs- und Sensibilisierungsarbeit die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft seit langem auf das Problem der Entführungen und Zwangskonvertierungen christlicher Mädchen gelenkt und beglückwünscht nun die pakistanische katholische Kirche und die Regierung Pakistans zu diesem kleinen, aber bedeutenden Durchbruch.  „Wie die Bischöfe erkennen auch wir an, dass noch mehr getan werden muss, um dieses Problem vollständig zu lösen, aber jeder Schritt, der das Trauma junger Mädchen beendet, die entführt, sexuell missbraucht und dann gezwungen werden, ihrem Glauben abzuschwören und ihren Entführer zu heiraten, sollte begrüsst werden“, sagt Mark von Riedemann, «Kirche in Not (ACN)» -Direktor für öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit.

Hear Her Cries Front Cover 2021

Weitere Informationen über Entführungen, Zwangskonvertierungen und Zwangsehen von christlichen Mädchen auf der ganzen Welt, einschliesslich Pakistan, finden Sie in dem Bericht Hear her cries, den das britische «Kirche in Not (ACN)»-Büro im Jahr 2021 erstellt hat.

Zeigen Sie Herz

Jetzt mit Ihrer Spende helfen

Aaron blanco tejedor y H18l O Sa ZVQ unsplash

«Kirche in Not (ACN)»

Cysatstrasse 6 
CH-6004 Luzern
041 410 46 70
mail@kirche-in-not.ch 

Spenden

PostFinance CH55 0900 0000 6001 7200 9
LUKB CH38 0077 8010 0177 9301 0

Jetzt spenden

 

Newsletter

Abonnieren

© 2024 - «Kirche in Not (ACN)»