5 Kinderfoto in einem eingestuerzten Wohnhaus in Aleppo 02

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Priester aus dem Nahen Osten berichtet über Syrien

Pater Georges Aboud, viele Jahre in Damaskus tätig, besucht vom 27.9. bis 6. Oktober 2024 verschiedene Pfarreien im Oberwallis und in Graubünden.

Termine von Pater Georges Aboud

Pater Aboud feiert heilige Messen und berichtet in Vorträgen über die aktuelle Situation in Syrien, darunter auch über die Zerstörung durch das Erdbeben vom 6. Februar 2023, das in der Türkei und Syrien Tod und Verwüstung brachte und was der Krieg im Nahen Osten für die Christen in der Region bedeutet. 

Georges Aboud stammt aus dem Libanon, gegenwärtig auch die Zivilbevölkerung im Süden des Landes unter den Angriffen auf die Hisbollah leidet. Er gehört dem Basilianer-Salvatorianer-Orden an und betreute in der grössten Pfarrei der syrischen Hauptstadt rund 15 000 Gläubige und amtete als Oberrichter des Patriarchates. Er gehört der melkitisch griechisch-katholischen Kirche an, die mit Rom uniert ist. Seit einigen Jahren wirkt er in Deutschland, wo er sich als Seelsorger auch um Christen aus dem Nahen Osten kümmert.

Zwei Drittel weniger Christen in Syrien

In Syrien sind der Schmerz und der Tod noch allgegenwärtig. Obwohl der Krieg, der seit 2011 das Land verwüstet, kaum noch in den Nachrichten erwähnt wird, sind die Menschen weiterhin mit den Zerstörungen, mit dem Mangel an Lebens- und Arzneimitteln sowie mit der humanitären Not konfrontiert. Die Christen in Syrien haben im Krieg sehr gelitten. Als religiöse Minderheit in einem mehrheitlich muslimischen Land waren und sind sie ein leichtes Ziel, ein Sündenbock für dschihadistische Gruppen wie der IS oder Al Qaida. Laut den Angaben der Ortskirche ist die Zahl der Christen in den letzten Jahren von 2,5 Mio. auf aktuell etwa 700.000 zurückgegangen. 

3 Soforthilfe

3 Soforthilfe

Grosse Zerstörung in Aleppo und Latakia

In Aleppo sind neun christliche Konfessionen vertreten, die gut miteinander zusammenarbeiten. Bereits zwei Tage nach dem Erdbeben im Februar 2023 sind Pläne für die Instandsetzung eingestürzter oder beschädigter Häuser entstanden. Die katholischen Bischöfe von Aleppo haben ein Team aus Ingenieuren beauftragt, die Schäden an den Häusern der Gemeindemitglieder zu erfassen und die Kosten zu schätzen. Die orthodoxen Bischöfe werden sich dem ebenfalls anschliessen, sodass unsere Hilfe wirklich alle Konfessionen umfasst. Ausserdem wird «Kirche in Not (ACN)» über den Gemeinsamen Ausschuss der Kirchen in Aleppo Mietbeihilfen finanzieren. Sie gehen an Familien, deren Häuser durch das Erdbeben beschädigt oder zerstört wurden und die jetzt anderswo eine Bleibe suchen müssen.

Das Erdbeben hat die Not vieler Menschen nach 12 Jahren Bürgerkrieg weiter vergrössert. Gleich nach dem Beben stellte «Kirche in Not (ACN)» ein weiteres Hilfspaket im Umfang von 450‘000 CHF für die Betroffenen der Naturkatastrophe in Syrien bereit. Das Hilfswerk arbeitet bereits seit Jahren mit den lokalen Kirchen etwa in der Region Aleppo und Latakia zusammen.

Schwester Fida beim Unterricht (Foto: ACN)

Schwester Fida beim Unterricht (Foto: ACN)

Stichwort: griechisch-katholische Melkiten 

Die melkitische griechisch-katholische Kirche hat sich im 18. Jahrhundert von der Griechisch-Orthodoxen Kirche in Antiochien gelöst und unter Papst Benedikt XIII. (1724-1730) die Einheit mit Rom erlangt. Seit 1848 ist der Sitz des Patriarchen in Damaskus (damals im Osmanischen Reich gelegen). 

Die Gottesdienste der Melkiten werden in arabischer Sprache im byzantinischen Ritus gefeiert. Die Kirche hat rund 1.3 Mio. Mitglieder, vorwiegend in Syrien (250 000 Gläubige), Libanon und Israel sowie in den USA. In Frankreich leben rund 30 000 griechisch-melkitische Katholiken, was auch daher rühren mag, dass Syrien und der Libanon nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches im 20. Jahrhundert zeitweise unter französische Verwaltung standen.

Allein im Jahr 2023 unterstützte «Kirche in Not (ACN)» Projekte in Syrien mit über CHF 7.4 Mio. Mit Ihrer Spende können auch Sie dazu beitragen, die christliche Minderheit in Syrien zu unterstützen. 

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