Gebet vor einem Heiligtum in Port-au-Prince «Kirche in Not (ACN)»
Am 19. Januar wurden sechs Ordensschwestern in Port-au-Prince, Haiti, entführt. «Kirche in Not (ACN)» schliesst sich dem Aufruf des Papstes an und fordert die unverzügliche Freilassung der Schwestern.
Am vergangenen Freitag, dem 19. Januar, wurden in Haiti sechs Ordensschwestern der Kongregation der Heiligen Anna von bewaffneten Kriminellen entführt. Der Vorfall ereignete sich tagsüber in der Hauptstadt Port-au-Prince, als die Schwestern auf dem Weg zu einer Universität waren. Ihr Bus wurde von bewaffneten Banditen gestoppt, die die sechs Frauen sowie zwei weitere Insassen, eine junge Frau und den Fahrer, an einen unbekannten Ort brachten. Die Entführung der Schwestern der Heiligen Anna wurde sowohl von der örtlichen Erzdiözese als auch von der haitianischen Ordenskonferenz bestätigt und verurteilt. Haiti hat in den letzten Jahren eine Phase von Chaos und Kriminalität erlebt, wobei bewaffnete Banden ganze Stadtteile von Port-au-Prince unter ihre Kontrolle gebracht haben. Auch die Kirche bleibt von dieser Unsicherheit nicht verschont. Im Jahr 2022 wurde die italienische Missionarin Schwester Luísa Del'Orto ermordet, und fünf Priester wurden entführt. Im Jahr 2023 wurden zwei weitere Priester entführt, und alle Entführungen endeten mit einer Befreiung.
«Kirche in Not (ACN)» schliesst sich den zahlreichen Stimmen in Haiti und international an, die die sofortige Freilassung der sechs Schwestern und ihrer beiden Begleiter fordern. Papst Franziskus äusserte sich während des Angelusgebets am Sonntag zum Vorfall: „Mit Trauer habe ich von der Entführung einer Gruppe von Menschen, darunter sechs Ordensschwestern, in Haiti erfahren. Ich bitte von Herzen um ihre Freilassung, bete für die soziale Eintracht im Land und rufe alle auf, der Gewalt ein Ende zu setzen, die dieser lieben Bevölkerung grosses Leid zufügt.“
Haiti wurde in dem Artikel "Zehn Länder, die Gebet für den Frieden brauchen", den «Kirche in Not (ACN)» Ende Dezember veröffentlichte, als eines der Länder erwähnt. Im Abschnitt, der dem Land gewidmet ist, äusserte der Erzbischof von Port-au-Prince, Max Leroys Mesidor, seine Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation im neuen Jahr. Er betonte, dass die Haitianer Weihnachten in einem Kontext grossen Leids feiern würden, das hauptsächlich durch den schrecklichen Einfluss bewaffneter Gruppen und die Gleichgültigkeit politischer Akteure verursacht werde. Trotzdem sei die Hoffnung stark, und es werde gebetet, dass das Fest des EMMANUEL eine Gelegenheit sein möge, sich brüderlich zu versammeln und aus den Nächten der Angst, des Misstrauens und der Gewalt herauszutreten. Die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für die Entwaffnung und den Wiederaufbau des Landes solle zunehmen.
Die Entführung von sechs Ordensschwestern markiert einen düsteren Start für das Jahr 2024 in Haiti und ist zudem die grösste Entführung von Ordensfrauen in den letzten Jahren. «Kirche in Not (ACN)»-Informationen zufolge wurden im Jahr 2023 weltweit insgesamt vier Schwestern entführt (drei in Nigeria und eine in Äthiopien), und im Jahr 2022 waren es neun. Alle wurden letztendlich freigelassen.
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