Das päpstliche Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» verabschiedet sich von Papst Franziskus, der ein grosser Unterstützer und Förderer unserer Arbeit war.
„Papst Franziskus war der Pontifex für die Menschen am Rande der Gesellschaft und ein unermüdlicher Kämpfer für die Religionsfreiheit und die unterdrückten Christen. So bleibt er uns in Erinnerung und wir vertrauen darauf, dass wir nun im Himmel einen weiteren Fürsprecher für unsere Arbeit haben“. So äusserte sich die Exekutivpräsidentin der päpstlichen Stiftung «Kirche in Not (ACN)», Regina Lynch, zum Tod von Papst Franziskus, der am 21. April im Alter von 88 Jahren gestorben ist.
„Ich habe Papst Franziskus viele Male getroffen, und er hat immer wieder sein Wohlwollen gegenüber unserer Arbeit gezeigt“, sagte Lynch, die sich besonders an eine Reise in den Irak im März 2021 erinnert, als sie die Vereinigung der Hilfsorganisationen für die orientalischen Kirchen (ROACO) als Teil der Delegation des Papstes vertrat. Dort besuchte er die Ninive-Ebene, wo «Kirche in Not (ACN)» viele christliche Häuser, Kirchen und Klöster wiederaufgebaut hat. „Im Flugzeug hatte ich die Gelegenheit, mit Papst Franziskus zu sprechen. Er dankte «Kirche in Not (ACN)» und den Wohltätern für alles, was wir für die Christen im Nahen Osten und weltweit tun. Das hat er auch bei anderen Gelegenheiten zum Ausdruck gebracht“, betonte die Präsidentin des Hilfswerks.
Im Jahr 2016 unterstützte ein persönliches Geschenk von Papst Franziskus die medizinische Versorgung der aus der Ninive-Ebene vertriebenen Christen, die in der autonomen Region Kurdistan Zuflucht gefunden hatten. Ebenfalls 2016 empfing Papst Franziskus eine Delegation von «Kirche in Not (ACN)» und schickte einen spontanen Videogruss an die Wohltäter für das Heilige Jahr der Barmherzigkeit, in dem er sagte: „Ich lade Sie alle ein, mit ACN überall auf der Welt Werke der Barmherzigkeit zu tun, dauerhafte Werke der Barmherzigkeit.“
Im Jahr 2017 signierte Papst Franziskus einen gespendeten Lamborghini und liess ihn versteigern. Ein Drittel des Erlöses ging an «Kirche in Not (ACN)», mit der Bitte, Projekte für Christen im Irak zu unterstützen. „Aktionen wie diese unterstreichen den subtilen Humor des Papstes, für den ihn so viele Menschen lieben“, so Lynch.
Beim sonntäglichen Angelus 2018 entzündete Papst Franziskus auf dem Petersplatz eine Kerze, die von den Projektpartnern von «Kirche in Not (ACN)» in Syrien hergestellt worden war, und zeigte damit seine Unterstützung für die Adventskampagne der Stiftung: Kerzen für den Frieden in Syrien. „Mögen diese Flammen der Hoffnung die Dunkelheit des Krieges vertreiben“, sagte der Papst damals. „Lasst uns beten und den Christen helfen, Zeugen der Barmherzigkeit, der Vergebung und der Versöhnung im Nahen Osten zu bleiben.“
Papst Franziskus im Jahr 2018 (Foto: ACN)
Papst Franziskus im Jahr 2023. (Foto: ACN)
Im August und September 2019 empfing Papst Franziskus weitere Delegationen von «Kirche in Not (ACN)». Er segnete 6.000 Rosenkränze und eine Ikone – Teil einer pastoralen Initiative von «Kirche in Not (ACN)» zusammen mit lokalen Kirchen in Syrien, um den trauernden Angehörigen von Kriegsopfern Trost zu spenden. Nach der Segnung der Rosenkränze am 15. August lud Papst Franziskus den damaligen Präsidenten Thomas Heine-Geldern zum Angelus an das Fenster des apostolischen Palastes ein und rief erneut zum Gebet für Syrien auf.
Der Hl. Vater empfing zweimal Frauen aus Nigeria, die von der Terrorgruppe Boko Haram entführt und missbraucht worden waren. «Kirche in Not (ACN)» hatte ihre Traumabehandlung finanziert und sie nach Europa eingeladen, um Zeugnis von dem abzulegen, was ihnen widerfahren ist.
„In unzähligen Reden hat Papst Franziskus für verfolgte Christen, für Menschenrechte und Religionsfreiheit Stellung bezogen. Jede dieser Aussagen, jedes Gebet, jede aufmerksame Geste hat unsere Projektpartner getröstet und ihnen ihre Würde zurückgegeben. Dafür sind wir unendlich dankbar“, so Lynch.
Papst Franziskus habe auch unbeirrt von einer „höflichen“, versteckten Diskriminierung von Christen gesprochen, die sich im Westen immer mehr ausbreite, so der Exekutivpräsidentin von «Kirche in Not (ACN)». „Wir sind dem Heiligen Vater dankbar für diese mutige Analyse. Sie sollte uns dazu bewegen, die gemeinsamen Werte zu schützen, die den Gläubigen aller Religionen heilig sind.“
Nicht zu vergessen sind auch die vielen Bemühungen von Papst Franziskus um den ökumenischen und interreligiösen Dialog. Ausdruck dessen ist zum Beispiel das mit muslimischen Religionsführern erarbeitete Abu Dhabi-Dokument zur menschlichen Brüderlichkeit. „Für unsere Projektpartner im Nahen Osten und in Afrika ist dieser Dialog Ausdruck des sehnlichen Wunsches und der Notwendigkeit, sich gemeinsam gegen Intoleranz und Fundamentalismus zu stellen und Religionsfreiheit für alle Menschen zu erreichen. Papst Franziskus hat hier ein Zeichen gesetzt“, so Lynch.
Dies gilt auch für das Treffen von Papst Franziskus mit dem Schiitenführer Ayatollah Ali al-Sistani während seiner Irakreise 2021. „Diese mutige Geste hat der christlichen Minderheit im Irak mehr Aufmerksamkeit verschafft und war ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung – auch wenn dieses Ziel noch lange nicht erreicht ist.“
Im Jahr 2017 sorgte das Treffen zwischen Papst Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill in Kuba und ihre gemeinsame Erklärung für internationale Aufmerksamkeit. „Auch wenn dieser Dialog durch den Krieg in der Ukraine schwere Rückschläge erlitten hat, muss die Tür offen bleiben“, sagte die «Kirche in Not (ACN)»-Präsidentin. „So viele Christen sind unter dem Kommunismus für den gemeinsamen Glauben gestorben. Nach den jüngsten Ereignissen ist die Versöhnung sicherlich ein langer Weg, aber es ist eine Aufgabe, die Jesus uns gegeben hat.“
Es gab viele Berührungspunkte zwischen «Kirche in Not (ACN)» und dem verstorbenen Papst, nicht nur in seinem Engagement für Religionsfreiheit und verfolgte Christen, sondern auch in seinem Engagement für Evangelisierung und Gebet. So hat Papst Franziskus beispielsweise mehrfach seine Unterstützung für die internationale Kampagne Eine Million Kinder beten den Rosenkranz bekundet, die «Kirche in Not (ACN)» jedes Jahr koordiniert. Zum Beispiel sagte er im Oktober 2021 auf dem Petersplatz: „Am 18. Oktober organisiert die Stiftung «Kirche in Not (ACN)» die Kampagne ‚Eine Million Kinder beten den Rosenkranz‘ für Einheit und Frieden. Ich möchte die Menschen ermutigen, sich an diesem schönen Ereignis zu beteiligen, an dem sich Kinder in der ganzen Welt beteiligen.“
Im Jahr 2018 schrieb er das Vorwort zu YOUCAT für Kinder, einem Buch, das Kindern helfen soll, den Glauben zu verstehen. Kürzlich schrieb er auch das Vorwort für die nächste YOUCAT-Veröffentlichung, Love for ever, in der es um Liebe und Ehe geht. Darin spricht Papst Franziskus über den Tango, den traditionellen Tanz seines Landes, Argentinien, und erinnert die Menschen an die Bedeutung von Amoris Laetitia. „Er ermutigt junge Menschen, an das Abenteuer einer ewigen Liebe zu glauben und spricht von einem Tanz der Hoffnung. Wir hoffen, dass er jetzt die Fülle dieser Liebe geniesst, an die er so fest geglaubt hat“, so Lynch
„«Kirche in Not (ACN)» trauert um einen Boten des Dialogs, der Begegnung und der Barmherzigkeit. Möge Gott ihn für seinen treuen Dienst belohnen. Wir werden die Mission von Papst Franziskus fortsetzen, der auf seinen Reisen oft die „Menschen am Rande“ in den Mittelpunkt gestellt hat, und als päpstliche Stiftung stellen wir uns dem zukünftigen Heiligen Vater zur Verfügung, wie wir es seit Beginn unserer Arbeit getan haben.“
Papst Franziskus 2023. (Foto: ACN)
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