Bischof Maksym Ryabukha vor einem Kapellen Wohnwagen nah an der Front. © ACN
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Der 45-jährige Ukrainer Maksym Ryabukha, einer der jüngsten Bischöfe der Welt, leitet das Apostolische Exarchat Donezk. Dazu zählen die Regionen Donezk, Luhansk, Dnipro und Saporischschja.
Über die Hälfte des kirchlichen Gebiets ist von russischen Truppen besetzt. Bei einem Besuch des weltweiten katholischen Hilfswerks «Kirche in Not (ACN)» sprach er über die schwierige Situation seines Exarchats, die seelsorgerlichen Herausforderungen und die Stärke des Glaubens.
Wie würden Sie die momentane Lage in ihrem Exarchat beschreiben?
Sie wird immer dramatischer. Drohnen machen jeden Ort unsicher, auch für Zivilisten. Entlang der Frontlinie schlafen Menschen nachts im Freien aus Angst vor Angriffen. Ich habe Familien getroffen, die nur knapp Bombenexplosionen entkommen sind. Solche Erlebnisse erschüttern zutiefst.
Wie erleben Sie den Krieg als Bischof?
Wir fühlen uns oft machtlos – als ob niemand wahrnehmen würde, was hier geschieht. Am schmerzlichsten ist, dass zivile Gebiete bombardiert werden und die Welt zu diesem Massaker schweigt. Sichtbare Schritte in Richtung Frieden gibt es kaum.
Welche Veränderungen hat der Krieg für Ihre Kirche gebracht?
Vor der Invasion hatten wir mehr als 80 Pfarreien, heute sind lediglich noch 37 aktiv. Die übrigen sind geschlossen, besetzt oder zerstört. Die Gesetze der Besatzungsregierung verbieten jede Zugehörigkeit sowohl zur griechisch-katholischen als auch zur römisch-katholischen Kirche. Alle Kirchen dort sind geschlossen. Es ist verboten, sie zu besuchen.
Gläubige in Donezk- Freude und Zuversicht trotz der Bedrohung aus der Luft. © ACN
Bäckerei der Albertinerbrüder: Verteilung von Brot an Bedürftige in Saporischschja. © ACN
Wie erreichen Sie die Menschen unter diesen Umständen?
Ich bin ständig unterwegs, deshalb nenne ich mich „Bischof auf Rädern“. Ich besuche Pfarreien, gehe in die Häuser, höre zu, bete mit den Menschen. In den besetzten Gebieten treffen sich Gläubige heimlich. Die schlimmste Waffen ist nicht die Bombe, sondern das Gefühl, vergessen zu sein.
Wie gestaltet sich die seelsorgliche Arbeit konkret?
Wir verfügen über 53 Priester, acht Ordensfrauen und mehrere Familien- sowie Caritaszentren. Unser Fokus liegt auf Menschen, die durch den Krieg traumatisiert wurden: Kinder, die Lese- oder Sprechschwierigkeiten entwickelt haben, Mütter gefallener Soldaten und Personen, die alles verloren haben. Die Organisation «Kirche in Not (ACN)» unterstützt uns durch Fortbildungen für Seelsorger, damit psychische Wunden gelindert werden, und durch humanitäre Hilfe wie Lebensmittel, Hygieneartikel sowie sichere, warme Zufluchtsorte im Winter..
Können Sie ein Erlebnis schildern, das Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Wir brachten Hilfspakete zu einem alten Ehepaar in Slowjansk. Als die Frau die Lebensmittel sah, sagte sie: „Davon habe ich geträumt.“ Für mich zeigt das: Es geht nicht nur um materielle Hilfe, sondern darum, dass Menschen spüren: jemand liebt sie.
Was gibt Ihnen Hoffnung in dieser Situation?
Dass Gott stärker ist als das Böse. Wir sehen das Leben durch die Brille des Paradieses: Früher oder später wird alles enden – und das Ende heisst Paradies. Jeder Tag ist eine Chance, einen Schritt in diese Richtung zu machen.
Seminaristen in der Ukraine lernen Erste Hilfe, da immer und überall eine Drohne Menschen verletzen kann. © ACN
Das Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» ist seit Ausbruch des offenen Krieges am 24. Februar 2022 mit langfristigen und sehr vielen Projekten für die Kirche präsent. Momentan werden nebst der Existenzhilfe für Ordensschwestern und Priester, insbesondere auch Schulungen für Seelsorger, um psychische Wunden zu heilen finanziert. Aber es gibt auch viele humanitärer Hilfe von unserem Hilfswerk: Lebensmittel, Hygieneartikel, warme Zufluchtsorte im Winter. Diese grossartige und umfassend ist «Kirche in Not (ACN)» möglich dank Ihnen - unseren vielen, langjährigen und grosszügigen Wohltätern! Haben Sie herzlichen Dank für jede Gabe und jedes Gebet!
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