Pater Weibel mit Jugendlichen in der Pfarrei San Antonio de Padua, Mexiko. (Foto: ACN)

Pater Weibel mit Jugendlichen in der Pfarrei San Antonio de Padua, Mexiko. (Foto: ACN)

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Wo Priester ihr Leben riskieren: „Mexiko ist ein gefährliches Pflaster für Priester“

Am Wochenende des 28./29. Juni 2025 war Pater Juan (Hans) Weibel auf Einladung des Hilfswerks «Kirche in Not (ACN)» zu Gast in den katholischen Pfarreien Horgen und Hirzel.

In drei Gottesdiensten mit Pfarrer Dr. Adrian Lüchinger sprach der gebürtige Luzerner, heute Provinzial der Steyler Missionare in Mexiko und Kuba, eindrücklich über die dramatische
Lage der Kirche in Mexiko – und berührte viele Anwesende tief. Der 60-Jährige lebt im Süden von Mexiko-Stadt, wo er eine Gemeinschaft von 70 Priestern und zehn Theologiestudenten leitet. Die Steyler Missionare engagieren sich vor allem in der Jugend-, Bibel- und Flüchtlingsarbeit. Im bitterarmen Bundesstaat Chiapas betreiben sie eine Unterkunft für Migrantinnen und Migranten aus Zentralamerika, Kuba, Haiti und Venezuela – Menschen auf der gefährlichen Fluchtroute Richtung USA.

Portraits der getöteten Priester in Mexiko. (Foto: ACN)

Portraits der getöteten Priester in Mexiko. (Foto: ACN)

Mexiko - zwischen Kreuz und Kartellen

Obwohl rund 80 % der Bevölkerung katholisch sind, ist die Kirche massiver Gewalt ausgesetzt: Priester werden ermordet oder entführt, Kirchen geschändet und geplündert. Hinter den
Angriffen stehen oft Drogenkartelle, korrupte Netzwerke, Landkonflikte oder Erpressung. Die Kirche, die für Gerechtigkeit eintritt, ist vielen ein Dorn im Auge.

Ein Gedenktag gegen das Vergessen

In seiner Predigt erinnerte Pater Weibel an den 20. Juni 2022, als zwei Jesuiten und ihr Fremdenführer in Chihuahua erschossen wurden – ein Verbrechen, das zum nationalen Gedenktag wurde und eine breite Friedensbewegung auslöste: den Nationalen “Dialog für den Frieden” und die Kampagne “Stopp der Gewalt”.

Er gedachte auch weiterer Priester und junger Menschen, die im Einsatz gegen Armut ermordet wurden, sowie über 100'000 verschwundener Personen. “Dieses Ausmass stelle man sich
einmal vor”, betonte Weibel. „Dahinter stehen suchende Familien, die unvorstellbar leiden.“ Zum dritten Jahrestag des Jesuitenmordes veröffentlichten die mexikanische Bischofskonferenz
und Ordenskonferenz eine eindringliche Erklärung für Gerechtigkeit, Wahrheit und Verantwortung. Sie rufen dazu auf, der Gewalt in Familien und im öffentlichen Leben entschieden entgegenzutreten. Denn Mexikos soziales Gefüge ist erschüttert: Misstrauen, Angst und Gleichgültigkeit prägen die Gesellschaft, Justiz und Sicherheitskräfte sind geschwächt, Korruption herrscht. „Wir werden nicht aufhören“, betonte Weibel. „Frieden ist eine gemeinsame Aufgabe. Wir brauchen nicht Tausende, wir brauchen Millionen – damit nicht noch mehr Hoffnungen und Leben begraben werden.“

Glaube unter Feuer

Gastgeber Pfarrer Dr. Adrian Lüchinger zeigte sich bewegt: „Ich bin dankbar, dass Pater Juan von der lebensgefährlichen Lage der Priester in Mexiko berichtet hat.” Christen seien weltweit die
meistverfolgte Glaubensgemeinschaft und «Kirche in Not (ACN)» leiste hier unverzichtbare Arbeit, so Lüchinger. “Wir möchten sie mit unserem Beitrag unterstützen.“ Auch Gottesdienstbesucher Stephan Schwitter war erschüttert: „Meine Tochter war gerade fünf Monate in Mexiko – das hat mir das alles noch nähergebracht.“ Was ihn besonders traf: „Diese
Grausamkeiten gehören dort zum Alltag – und bei uns verschwinden sie aus den Nachrichten. Das ist erschreckend.“

Ein Zeichen der Verbundenheit

Die Kollekte der Messe kam dem internationalen Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» zugute, das sich in rund 130 Ländern für notleidende Christen einsetzt. Pater Weibel dankte: „Damit die Kirche in Mexiko weiter existieren kann, braucht sie unsere Hilfe. Jesus hat nicht aufgehört, an seiner Kirche zubauen – er baut auch heute auf dich und auf mich.“

Das Team der von den SVD Missionaren betriebenen Herberge in Chiapas. (Foto: ACN)

Das Team der von den SVD Missionaren betriebenen Herberge in Chiapas. (Foto: ACN)

Pater Juan Weibel, Pfr. Dr. Adrian Lüchinger und die Ministranten vor dem Einzug in die Kirche in Horgen. (Foto: ACN)

Pater Juan Weibel, Pfr. Dr. Adrian Lüchinger und die Ministranten vor dem Einzug in die Kirche in Horgen. (Foto: ACN)

Welche Hilfe leistet «Kirche in Not (ACN)» in Mexiko?

«Kirche in Not (ACN)» leistet Existenzhilfen für Priester und Ordensleute, damit diese ihren Dienst auch unter erschwerten Bedingungen weiterführen konnten. Ausserdem fördert das Hilfswerk die Priesterausbildung, die eine wichtige Grundlage für die Zukunft der Kirche ist. So unterstützt «Kirche in Not (ACN)» in Mexiko City beispielsweise die acht Seminaristen am Erzbischöflichen Missionsseminar „Redemptoris Mater“ mit CHF 2.400, damit sie dort studieren können. Nebst diesem fördert «Kirche in Not (ACN)» viele weitere Seminare im ganzen Land. Allein im Jahr 2024 unterstützte «Kirche in Not (ACN)» Projekte in Mexiko mit über CHF 700‘000. 

Pater Juan Weibel predigt in Mexiko. (Foto: ACN)

Padre Juan Weibel und Mexiko unterstützen

Geboren 1965 im luzernischen Schongau, besuchte er später die katholischen Gymnasien Marienburg in Rheineck SG und Einsiedeln SZ, wo er die Matura absolvierte. Die Steyler Missionare in Rheineck beeindruckten ihn sehr, sodass er in deren Priesterseminar St. Gabriel in Wien eintrat. Er entdeckte schon bald sein Interesse an Lateinamerika. Nachdem er 6 Jahre als Missionar in Kuba tätig war, zeigt er sich seit Anfang 2020 als Provinzial in Mexiko verantwortlich. Südlich der Hauptstadt Mexiko City lebt er in einer Gemeinschaft in der Stadt Coyacan. Der Schwerpunkt der Steyler-Missionare in Mexiko liegt bei der Verkündigung des Wortes Gottes in Gottesdiensten, Bibelkursen und Gesprächen. Der Orden will durch sein Engagement einen Beitrag leisten für Frieden und Gerechtigkeit im Land. Um diese und viele andere Projekte für die armen und ausgegrenzten Menschen in Mexiko unterstützen zu können ist «Kirche in Not (ACN)» auf Ihre Hilfe angewiesen. Herzlichen Dank für jede Gabe für unsere Projekte für die Arbeit der Kirche in Mexiko!

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