Kinderbetreuung von Flüchtlingskindern im Kloster (Foto ACN)

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Zeugnis von Patriarch em. Gregorios: Vom Südlibanon an den Fuss des Matterhorns

Christen in vielen Regionen des Libanon sind unmittelbar von den Angriffen betroffen. Die Kirche setzt alle verfügbaren Mittel ein, um denen zu helfen, die in sicherere Gebiete flüchten mussten

Termine von Patriarch em. Gregorios III. Laham in Zermatt

Doch die Menschen und die Kirche im Libanon sind arm, weshalb «Kirche in Not (ACN)» eine Nothilfekampagne gestartet hat. Patriarch em. Gregorios III. Laham (91) erlebte die Kämpfe vor Ort. In Gottesdiensten in der Pfarrei Zermatt am Wochenende des 9./10.11.2024 wird er über die persönliche Erfahrung der Kriegshandlungen und die Unterstützung des Hilfswerks berichten. 

Diese Angriffe zielten darauf ab, die Bedrohung durch Hisbollah-Angriffe auf Nordisrael zu entschärfen, und führten zu mehr als einer Million Vertriebenen in verschiedenen Landesteilen. Besonders betroffen sind Beirut, das Libanongebirge und der Norden des Landes, wohin viele Menschen aus dem Süden fliehen. 

Kirchen und Klöster öffnen Türen 

In diesen Regionen hat die Kirche ihre Tore geöffnet und bietet in Kirchen und Altersheimen Schutz für jene, die aus den gefährlichen Gebieten flüchten. Diese Einrichtungen stehen allen offen, unabhängig von Religion oder Herkunft, da die Kirche den biblischen Auftrag wahrnimmt, Menschen in Not zu helfen. 
«Kirche in Not (ACN)» steht in Kontakt mit sieben Diözesen und fünf Ordensgemeinschaften, die an der Betreuung der Vertriebenen beteiligt sind, und bemüht sich nun, die nötigen Mittel zur Versorgung der Menschen zu beschaffen. Der Bedarf betrifft vor allem Lebensmittel, Hygieneartikel, Matratzen, Decken, Medikamente und andere lebensnotwendige Güter.
Viele Christen im Südlibanon sind Bauern, die aufgrund der instabilen Lage ihre Oliven- und Tabakernte nicht einbringen können und dadurch ohne Einkommen dastehen. Auch katholische Schulen, die mittlerweile auf Online-Unterricht umgestellt haben, werden voraussichtlich Hilfe benötigen, da die Eltern in betroffenen Gebieten die Schulgebühren nicht zahlen können.

Obwohl der Konflikt das ganze Land betrifft, sind die Grenzgebiete zwischen Israel und dem Libanon besonders hart getroffen. Die Christen dort sind direkt betroffen, obwohl sie nicht in die Anschläge gegen Israel verwickelt sind. Tausende von Christen mussten ihre Häuser verlassen, was häufig zur Trennung der Familien führte: Mütter und Kinder finden Zuflucht in kirchlichen Einrichtungen oder bei Verwandten, während die Väter zurückbleiben, um ihre Häuser und Wohnungen vor Plünderungen zu schützen.

Schwester bereitet Essen für Flüchtlinge zu (Foto ACN)

Schwester bereitet Essen für Flüchtlinge zu (Foto ACN)

Patriarch em. Gregorios III. Laham

Der emeritierte Patriarch Gregorius setzt sich dafür ein, dass die Christen im Libanon bleiben. Ihm ist es ein grosses Anliegen, dass im aktuellen Krieg im Libanon das Schicksal der Christen nicht vergessen geht.
Patriarch em. Gregorios Laham ist im Jahr 1933 in Syrien unter dem Namen Lutfi Laham geboren. 1981 wurde er zum Bischof geweiht und im Jahr 2000 zum Patriarchen von Antiochien und dem Ganzen Orient, von Alexandrien und Jerusalem gewählt. Papst Franziskus nahm am 6. Mai 2017 seinen Rücktritt als Patriarch an. Heute lebt er meistens im Süden Libanons, engagiert sich aber auch sehr stark für die Christen in seiner Heimat in Syrien, die es ebenfalls schwer haben. 

Libanon – seit Jahrzehnten in der Krise

„Der Libanon durchlebt seit Jahrzehnten eine Krise nach der anderen – von politischer Instabilität, Flüchtlingsströmen aus regionalen Konflikten, dem wirtschaftlichen Kollaps, bis hin zu den israelischen Angriffen“, erklärte Regina Lynch, die geschäftsführende Präsidentin von «Kirche in Not (ACN)». In den ersten Wochen des Krieges im Libanon konnte «Kirche in Not (ACN)» der Kirche und den Klöstern vor Ort bereits Unterstützung im Wert von mehreren Hunderttausend Schweizer Franken zusichern.

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