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  • (Bild:«Kirche in Not (ACN)»)
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Mali: Seit einem Jahr vermisst - Pater Hans-Joachim Lohre

Vor einem Jahr, am Sonntag 20. November 2022 ist Hans-Joachim Lohre verschwunden. Bis heute fehlt von ihm jede Spur. Aufgrund der Umstände seines Verschwindens muss von einer Entführung ausgegangen werden. Der aus Deutschland stammende Missionar ist ein Projektpartner von «Kirche in Not (ACN)». Nur fünf Monate vor seinem Verschwinden war er in der Schweiz zu Gast, um über seine gefährliche Wirkungsstätte und sein Engagement für den interreligiösen Dialog zu berichten.

Inzwischen konnte Pater Lohre befreit werden.

Pater Lohre ist inzwischen freigekommen! Mehr Informationen finden Sie hier.

Das internationale Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» ist auch ein Jahr später noch immer bestürzt über das Verschwinden von Pater Hans Joachim Lohre und die wahrscheinliche Entführung des Missionars in Malis Hauptstadt Bamako, wo er seit mehr als dreissig Jahren tätig ist.

Der aus Deutschland stammende Priester verschwand am Sonntag, den 20. November 2022, nachdem er in der Stadt in einem Kloster bei Ordensschwestern die heilige Messe gefeiert hatte, bestätigte damals ein Mitglied der Kongregation der Afrikamissionare, auch bekannt als Weisse Väter, gegenüber «Kirche in Not (ACN)». Bisher gebe es keine weiteren Informationen oder Details über sein Verschwinden, aber alles deute auf eine Entführung hin. Das Auto des Missionars wurde verlassen aufgefunden. Das Kreuz, das er trug, lag auf dem Boden. Über die Entführer und ihre Motive ist bis heute nichts bekannt.

Pater Ha-Jo ist ein Projektpartner von «Kirche in Not (ACN)». Der Missionar besuchte auf Einladung des Hilfswerks nur fünf Monate vor seinem Verschwinden die Schweiz und berichtete in Gottesdiensten und Vorträgen über die Situation in Mali: „Sie kommen in Gruppen mit ihren Motorrädern und die Dörfer müssen ein Abkommen mit den Dschihadisten unterzeichnen. Es wird den Menschen verboten, die Glocke zu läuten, Alkohol zu trinken und die Frauen müssen den Schleier tragen. «Kirche in Not (ACN)» hat wiederholt die Situation der Christen in dem Land angeprangert, in dem in Zentralmali die mit Al-Qaida im Islamischen Maghreb (AQIM) verbundene Dschihadistengruppe Katiba Macina operiert. Die Gruppe verfügt auch über eine Einsatzzentrale in der Hauptstadt Bamako.

Der Missionar war sich der täglichen Gefahr bewusst, der er bei seiner Arbeit ausgesetzt war: „Man weiss nicht, wann und wo es einen treffen kann; als Europäer und Weisser stellen wir eine leichte Zielscheibe dar, und man hat uns gesagt, dass die Dschihadisten uns beobachten.“ In mehreren Interviews mit «Kirche in Not (ACN)» erklärte er jedoch, warum ihn die drohende Gefahr nicht davon abhielt, im Land zu bleiben: „Die Frage ‚Wer bin ich für dich?‘ gibt unserem Leben einen Sinn, und wir sehen, dass es nicht darauf ankommt, lange oder kurz zu leben, viel oder wenig zu tun, sondern dass das, was man tut, einen Sinn hat, um die Welt zu verbessern.“ Pater Ha-Jo war sich der Bedeutung seiner Mission bewusst, die darin bestand, den christlich-muslimischen Dialog durch die Ausbildung von Laien und Ordensleuten in islamischen Studien zu fördern. „Zurzeit gibt es in Mali starke fundamentalistische Strömungen, aber die grosse Mehrheit will einfach nur in Frieden leben. Deshalb ist es wichtig, dass wir gute Beziehungen zu den Muslimen in unserer Umgebung pflegen. Wir vermitteln den Christen eine gründliche Kenntnis des Islam. Wenn sie dann in ihre Gemeinde zurückkehren, können sie Brücken bauen und Kontakte zu den umliegenden Moscheen knüpfen“, erklärte er gegenüber «Kirche in Not (ACN)» bei seinem letzten Besuch in der internationalen Zentrale in Deutschland.

Inzwischen ist Pater Lohre frei gekommen.

Wir danken Ihnen für Ihr Gebet für den vermissten Hans-Joachim Lohre.

«Kirche in Not (ACN)» hat in den vergangenen Jahren viele Projekte, darunter für die nächsten vier Jahre ein Schulungs- und Sensibilisierungsprogramm für Evangelisierungsbeauftragte, das vom Institut für islamisch-christliche Bildung (IFIC) in Zusammenarbeit mit Pater Hans-Joachim Lohre organisierte Begegnungstage umfasst. Dieses und weitere Projekte für die Christen in Mali können Sie mit Ihrer Spende unterstützen.