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  • Im Lager für Binnenvertriebene im Bezirk Metuge (ein Bezirk der Provinz Cabo Delgado im Norden Mosambiks) (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Bischof António Juliasse Ferreira Sandramo besucht die Gemeinden (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Bischof António Juliasse Ferreira Sandramo besucht die Gemeinden (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Menschen aus der Diözese Pemba - Cabo Delgado. Reise 2021 von Ulrich Kny, Paulo Aido und Josué Villalón nach Mosambik (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Allgemeine Bilder - Menschen aus der Diözese Pemba - Cabo Delgado (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)

Mosambik - Bischof von Pemba: „Es bleiben nur noch Trümmer“

Bischof António Juliasse von Pemba im Norden Mosambiks hat Gemeinden besucht, die von islamistischen Terroristen zerstört wurden. Er dankt «Kirche in Not (ACN)» für die Unterstützung, die das päpstliche Hilfswerk der Ortskirche von Cabo Delgado leistet, die seit 2017 unter einem Aufstand leidet.

„Als Hirte der Diözese schmerzt es mich sehr, dass ich wegen der unsicheren Lage nicht alle Christen besuchen konnte. Als mich die christlichen Verantwortlichen vor Ort durch die Priester darüber informierten, dass einige Regionen wieder zugänglich sind, bin ich sofort losgefahren und wurde freudig und hoffnungsvoll empfangen“, sagte der Bischof von Pemba nach seinem jüngsten Besuch in mehreren Gemeinden, die in den letzten Jahren von islamistischen Terroristen angegriffen wurden. In einer Botschaft an das päpstliche Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» beschreibt Bischof António Juliasse die Freude der Gläubigen bei seinem Pastoralbesuch, bringt aber auch sein tiefes Bedauern darüber zum Ausdruck, dass er diese Gemeinden in den vergangenen Jahren nicht öfter aufsuchen konnte.

Dem Bischof gelang es, die Gemeinden Nangololo, Litingina, Imbuho, Chilinde und Mueda zu besuchen, die alle seit 2017 von Angriffen islamistischer Milizen, die dem Islamischen Staat (IS) nahestehen, schwer betroffen sind. Der terroristische Aufstand hat die Provinz Cabo Delgado im äussersten Norden Mosambiks, wo sich die Diözese Pemba befindet, erschüttert; dabei kamen schätzungsweise 5000 Menschen ums Leben, bis zu einer Million wurden vertrieben.

„Wir konnten die Messe feiern und das Sakrament der Firmung in der Pfarrei Herz Jesu in Nangololo spenden, die im November dieses Jahres ihr hundertjähriges Bestehen feiert. Diese Pfarrei, ein Evangelisierungszentrum im Norden meiner Diözese, wurde ursprünglich von Montfortianer-Missionaren gegründet und später von anderen Missionaren und Diözesanpriestern übernommen“, so der Bischof.

Die Mission in Nangololo verfügte über eine Kirche, Klassenräume, eine Klinik, eine Radiostation, Ausbildungszentren und einen Brunnen. Doch nach einem Angriff im Jahr 2020 wurde fast alles zerstört. So versammelten sich die Gläubigen mit dem Bischof in den Ruinen der Mission, um die Messe zu feiern. „Überall feierten wir die Messe unter freiem Himmel, inmitten der Ruinen zerstörter und vandalisierter Kirchen, wie in Nangololo“, berichtete Msgr. Juliasse weiter. „Es schmerzt sehr, die Überreste von Gebäuden zu sehen, die einst Ausdruck des Glaubens waren. Jetzt bleiben von ihnen nur noch Trümmer.“

Infolge des Aufstands herrsche überall eine Atmosphäre der Angst und Unsicherheit über die Zukunft und auch ein ernstes Problem der Hungersnot, erklärte der Bischof: „Es gibt immer noch viel Leid. Viele Menschen leben in Vertriebenenlagern, wenn auch mit weniger humanitärer Hilfe als früher. Durch die fehlende Sicherheit haben die Menschen Angst, ihr Land, oft mehrere Kilometer von den Dörfern entfernt, zu bewirtschaften, weil sie befürchten, angegriffen zu werden. Deshalb fallen die Ernten mager aus, was zu Hunger führt, weil die Menschen nicht genug Nahrungsmittel produzieren, und auch, weil andere Dienstleistungen nicht gut funktionieren. Die Lage bleibt sehr kompliziert“, so der Bischof gegenüber «Kirche in Not (ACN)».

Dennoch überwiegt die Hoffnung. „Dank des Glaubens an Gott und der Hoffnung, dass dieser Krieg eines Tages enden wird, ertragen diese Menschen ihr Leid“, sagte Bischof Juliasse. „Meine Erfahrung bei diesem Besuch war tröstlich, denn trotz der grossen Schwierigkeiten sind die Menschen stark im Glauben, und der Herr hat sie mit seiner Gnade gesegnet. Trotz ihrer Armut sind sie sehr großzügig zueinander“, so der Bischof. „Angesichts ihrer Situation habe ich keine Kollekte erwartet, doch sie haben mir viele Geschenke gemacht, als Zeichen einer Herde, die ihren Hirten willkommen heisst und das Wenige teilen möchte, das sie hat. Das hat mich tief berührt.” 

«Kirche in Not (ACN)» unterstützt die Kirche von Pemba seit vielen Jahren. Zu den Projekten gehören die Finanzierung von Brennstoffen und die Unterstützung für Priester, Hilfe für die durch den Konflikt Vertriebenen, Unterstützung für den Lebensunterhalt von 60 Ordensschwestern und 17 Priestern, die Förderung der Ausbildung von 48 Seminaristen und geistliche Unterstützung für Terrorismusopfer. Auch Radiosendungen, die in dieser von Krieg und Terrorismus geprägten Situation ein wichtiges Evangelisierungsmittel sind, werden gefördert. „Ich bin allen sehr dankbar, die uns unterstützen und uns helfen, den Menschen nahe zu sein“, so der Bischof in seiner Botschaft. „Aid to the Church in Need hilft unseren Priestern, den Leidenden geistlichen Beistand zu leisten, und dafür möchte ich allen danken, die dazu beitragen und es möglich machen. Tausend Dank!“