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Paraguay: Pater Miguel kämpft für Indigene Bevölkerung

Der aus Deutschland stammende Oblaten-Pater Miguel Fritz kommt in die Schweiz, um über sein Wirken als Seelsorger bei der indigenen Bevölkerung in Paraguay zu berichten. In verschiedenen Pfarreien feiert er vom 06.-14.07.2024 Gottesdienste und hält Vorträge. Er nahm in der Vergangenheit Lehrtätigkeiten auf Spanisch und Guaraní wahr und ist seit langer Zeit Seelsorger beim Volk der Nivaclé. Aktuell ist er als Apostolischer Administrator verantwortlich für das Apostolische Vikariat Pilcomayo.

Termine von Pater Miguel in der Schweiz

Paraguay gilt als eines der ärmsten und korruptesten Länder Lateinamerikas. Kinder und Jugendliche werden vor allem auf dem Land zu wenig schulisch gebildet, jedes fünfte Kind verrichtet Kinderarbeit. Nur knapp jedes zweite Kind, das eine Schule besucht, erlangt einen Schulabschluss. In einem solchen Umfeld ist das Herausbilden einer Zivilgesellschaft schwierig. Die herrschende Elite hat kein Interesse, etwas daran zu ändern. Die katholische Kirche versucht mit ihren vielen Bildungseinrichtungen – auch in den entlegensten Regionen – möglichst vielen Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen.

Buen vivir: Die Lebensmaxime der indigenen Bevölkerung

Als Miguel Fritz, geboren in Hannover, im Jahr 1985 nach Paraguay kam, herrschte Diktator Alfredo Stroessner. Dieser leitete die Geschicke des Landes zwischen 1954 und 1989. Papst Johannes Paul II. besuchte Paraguay 1988 und traf mit Ureinwohnern zusammen. Diese erklärten dem Papst: «Die Weissen haben uns unser Land weggenommen. Sie sehen in uns kulturlose Wilde. Doch wir sind die Zivilisierten und nicht die Siedler, die die Natur zerstören.» Und sie boten dem Papst an, ihre Erfahrungen des «Buen vivir» (Gutes Leben) in die katholische Lehre einzubringen. Für die Indigenen ist das Buen vivir – ein gleich gutes Leben für alle – die Lebensmaxime. Leider heisst es im Rest der Welt stattdessen «besser leben» für wenige, während der Grossteil der Gesellschaft ausgegrenzt wird.

Pater Miguel Fritz und sein Einsatz für Paraguays Indigene Bevölkerung

Diese Überzeugungen, den Armen und Bedrängten zu helfen, zeigen sich auch beim im Jahr 1955 geborenen Pater Miguel Fritz. Seit seiner Ankunft in Paraguay sind ihm die gesellschaftlich ausgegrenzten Indigenen besonders ans Herz gewachsen. In seinen mehr als 30 Jahren vor Ort, konnte er viel Gutes bewirken. Seit Anfang 2019 arbeitete er in der Pfarrei Fischat. Zur Rolle der Kirche im Land stellt er fest: „Wir als Kirche setzen uns dafür ein, dass die indigene Bevölkerung in allen Bereichen ein würdiges und gutes Leben führen können. Unser Einsatz ist uns nur möglich, da wir auf die Hilfe von «Kirche in Not (ACN)» zählen können.“

Die Indigene Bevölkerung von Paraguay

Der Binnenstaat im Zentrum Südamerikas mit Grenzen zu Brasilien, Argentinien und Bolivien ist so gross wie die Niederlande und Deutschland zusammen. Da das Land aber sehr dünn besiedelt ist, bewohnen es nur knapp 7 Mio. Menschen. Die am weitesten verbreiteten Sprachen sind Spanisch und die indigene Sprache Guaraní. Es gibt viele weitere Sprachen, die von Ureinwohnern gesprochen werden. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung des Landes gilt als arm, meist in ländlichen Gebieten wohnhaft, wo riesige für den Weltmarkt produzierende Landwirtschaftsbetriebe dominieren. Kleinbauern fristen ihr Dasein ohne jede staatliche Unterstützung oder werden systematisch vertrieben – viele können froh sein, wenn sie bei Grossbauern ein Auskommen finden.

Die Colorado-Partei dominiert die Geschicke Paraguays praktisch ununterbrochen seit den 1940er-Jahren und dabei ein klientilistisches System aufgebaut, das Partei und Staat kaum voneinander trennen. Am 15. August 2023 wurde Santiago Peña Palacios, ebenfalls der Colorado-Partei zugehörig, zum Präsidenten gewählt.

Dank Ihrer Spende kann «Kirche in Not (ACN)» Pater Miguel und weiteren Priestern und Ordensschwestern, die in Paraguay wirken, bei ihrem Einsatz für die Rechte der indigenen Bevölkerung und ihrem Dienst an den Ärmsten der Armen unterstützen. Danke für Ihr Mitgefühl.