Einsiedeln: Wallfahrt mit Abt Nikodemus Schnabel aus Jerusalem
Programm Wallfahrt Einsiedeln - Anmeldung Mittagessen
Seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 herrscht wieder offener Krieg im Heiligen Land. Die christliche Minderheit gerät dabei zwischen die Fronten und wird oftmals vergessen. Im Gazastreifen leben rund 1000 palästinensische Christen, die von akuter Not bedroht sind. Weitere 10 000 in Ostjerusalem und 37 000 im Westjordanland sind zudem schwer von dieser Situation getroffen, auch wenn sich die Kämpfe auf den Gazastreifen konzentrieren. Massenentlassungen, die fast vollständige Stilllegung des Tourismussektors und strenge Bewegungseinschränkungen haben dazu geführt, dass viele christliche Familien ihre Einkommensquellen verloren haben und nun ums Überleben kämpfen. Auf israelischem Staatsgebiet halten sich lokalen Angaben zufolge um die 100 000 christliche Migranten und Asylsuchende auf. Das Lateinische Patriarchat hat für sie im Jahr 2021 ein eigenes Vikarat für Migranten und Asylsuchende eingerichtet. Bis zu seiner Abtswahl wurde es von Pater Dr. Nikodemus Schnabel aus der deutschsprachigen Dormitio-Abtei auf dem Jerusalemer Zionsberg geleitet.
Christen zwischen den Fronten
Palästinenser – Muslime und Christen – werden zunehmend gesellschaftlich an den Rand gedrängt. Zudem sind Christen immer massiverer Gewalt durch sowohl ultra-orthodoxe jüdische wie auch islamistische Fundamentalisten ausgeliefert. Das Tragen einer Kreuzkette in der Öffentlichkeit kann bereits ausreichen, um massiv verbal und körperlich angegangen zu werden. Als kleine Minderheit zwischen den Fronten, die sich beide zunehmend radikalisieren, wird das Leben für Christen im Heiligen Land mit jedem Tag gefährlicher. Abt Nikodemus wird in Jerusalem praktisch täglich angespuckt. Als er vor 20 Jahren herzog, passierte ihm das vielleicht alle sechs Monate.
Christen werden auch Opfer in Gaza. Die Zahl der in Gaza lebenden Christen wird auf 1000 geschätzt. Von ihnen sind rund 130 Katholiken. Seit Ausbruch der Kriegshandlungen kamen in Gaza mindestens 27 ums Leben.
Gezielte Hilfe für die Christen vor Ort
«Kirche in Not (ACN)» unterstützt die leidenden Menschen im Heiligen Land durch vielfältige Projekte – in den vergangenen Monaten mit insgesamt CHF 700 000. So wird eine Initiative des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem (LPJ) unterstützt, um die dauerhafte Versorgung der Familien in den isolierten christlichen Gemeinden im Gazastreifen mit grundlegenden Gütern wie Hygieneartikeln, Medikamenten, Lebensmitteln und Treibstoff sicherzustellen. Im Westjordanland und in Ostjerusalem wird den Christen vorrangig mit medizinischer Versorgung, Lebensmittelgutscheinen sowie Unterstützung zur Sicherung des Lebensunterhalts, insbesondere für Mietzahlungen und die Zahlung von Rechnungen für Wasser und Strom geholfen. Zudem mussten Hunderte Christen aufgrund des Krieges fliehen. Ihnen werden nun Unterkünfte – hauptsächlich in Klöstern, Pilgerherbergen und anderen kirchlichen Einrichtungen – zur Verfügung gestellt. Um diese Hilfe ermöglichen zu können, bittet das Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» im Rahmen der Wallfahrt um Unterstützung.
Solidarität in Einsiedeln
«Kirche in Not (ACN)» lädt zur Wallfahrt nach Einsiedeln ein, um den Schutz der Muttergottes zu erbitten. In der Heiligen Messe wird der Not leidenden Menschen im Heiligen Land gedacht und für Frieden und Versöhnung gebetet. Das Podiumsgespräch soll helfen, die komplexe Situation im Heiligen Land besser zu verstehen.
Dr. Nikodemus Schnabel OSB (*1978 Stuttgart), Abt der Dormitio-Abtei in Jerusalem, und Msgr. Paulus Sati CSsR (*1978 Irak), Chorbischof und Verantwortlicher für die nationale Kommission für Gerechtigkeit und Frieden in der katholischen Kirche Ägyptens, diskutieren über die Lage im Heiligen Land. Die Moderation übernimmt Susanne Brunner (*1964 Wetzikon), Auslandchefin Radio SRF. Zwischen 2018 und 2022 war sie Korrespondentin von Radio SRF und für SRF News im Nahen Osten.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Einzig für das Mittagessen im Dorfzentrum ZWEI RABEN ist eine Anmeldung bis 08.05.2024 erforderlich.
Mit Ihrer Spende unterstützen Sie notleidende christliche Familien im Heiligen Land mit Nothilfe in Form von Lebensmitteln oder Medikamenten.